LETZTE NACHRICHTEN
Neue Hunde auf Thassos und Neues bei uns
Freitag, 6.Januar 2017
Es werden einige von Euch vielleicht festgestellt haben, dass ich, Claudia, meinem Handy ein wenig Urlaub gönne. Meinen Facebook-Account habe ich schon Mitte September stillgelegt. Und zu Neujahr kam dann auch das Mobiltelefon hinzu. Es sollte sich doch auch ohne ständige Erreichbarkeit leben lassen. Vor den Zeiten der Mobiltelefone war das ohne weiteres möglich 🙂 Wie in guten, alten Zeiten bin ich aber ohne Probleme zu erreichen: Unter der Festnetznummer 02163-2734 und über Claudia@wuestenwolf.de. Mal ehrlich: Wer von Euch hat eigentlich in den letzten Jahren mal einen richtigen Brief geschrieben? 😉 Mit Papier und Stift, in einem Briefumschlag versendet, wo man vorher eine hübsche Briefmarke aufgeklebt hat? Es gab sogar mal eine „Briefmarkensprache“ 😀 ( http://www.liebeswelle.de/sprache/markensprache.htm) Stattdessen ist man an 24 Stunden von 7 Tagen in der Woche erreichbar. Man beschränkt sich auf Kurzmitteilungen oder Sprachnachrichten, obwohl vieles einfacher in einem Telefonat gesagt werden könnte. Einmal im Monat gibt es hier bei uns ein Highlight: Da kommt ein handgeschriebener, mehrseitiger Brief aus Tschechien. Darin berichtet uns František von seinem Alltag im Strafvollzug. Klaus und Franta sind seit 19 Jahren Brieffreunde. Zweimal haben wir ihn im Gefängnis in Tschechien besucht.
Ich werde jetzt mal den Stift, nein, natürlich die Tastatur, an Klaus weitergeben 🙂
Wer jetzt nach Mio fragt, dem können wir ganz erleichtert antworten: Mio hat es hervorragend getroffen. Nachdem der niederländische Schriftsteller Gerbrand Bakker mit der Unsicherheit und der daraus resultierenden vermeintlichen Aggression von Mio nicht klar kam, brachte er uns Mio zurück. Es war vereinbart, dass Gerbrand diese Möglichkeit bei Bedarf nutzen sollte, wenn das Zusammenleben mit Mio nicht klappt. Da ich wegen meines Bandscheibenvorfalls nicht mehr mit Hunden von Mios Größe spazieren gehen kann und darf, mussten wir nochmals ein Zuhause für ihn suchen. Wie schon berichtet, sah es von Anfang an bei der neuen Familie sehr gut für Mio aus. Sachverstand der Besitzer und eine Rottweilerhündin, die Mio den nötigen Halt gab, waren die Voraussetzungen dafür, dass er seine Ängste allmählich verliert.
Ylva! Der Nachzügler aus dem Y-Wurf lebt weiterhin bei uns und macht kleine Fortschritte. Am Dienstag legte sie sich mit den anderen Hunden mitten ins Wohnzimmer um zu schauen, ob etwas vom Tisch für sie abfallen würde. Einen zweiten Versuch mit einer Leine werden wir aber erst in ca. 14 Tagen wieder versuchen. Wenn Ylva im Haus ist, liegt sie gewöhnlich in ihrer Höhle oder sie sucht die Nähe und den Schutz unserer alten Hündin Yanna. Hunde sind für sie okay, Menschen sind ihr weiterhin nicht geheuer.
Am 2. Januar kam Pixie, die jetzt Lilly heißt, zu uns zu Besuch und brachte einen großen Sack mit Hundefutter und Leckerchen für die Zweibeiner mit 🙂 Vielen, lieben Dank! Leicht enttäuscht mussten wir feststellen, dass sie sich an uns nicht mehr erinnerte, allerdings an unsere Hunde. Na ja, sie war ja auch nur eine ganz kurze Zeit bei uns. Ein oder zwei Nächte! So genau wissen wir es auch nicht mehr.
Liebe Grüße und nette Fotos, wie das von Callie, bekamen wir viele und sogar ein Weihnachtspäckchen (Danke, Valerie!)
Auf Thassos gibt es auch Neuigkeiten. Am Weihnachtstag kam um 10.30 Uhr ein Anruf aus Limenas auf Thassos. Ein Hund wurde angefahren und hat eine Pfote gebrochen. Da man niemanden in Limenas erreichen konnte, fuhr Tanja selber dorthin. Konstantina, die Tierärztin aus Limenas, war so freundlich zu kommen, um den Hund zu untersuchen. Es scheint sich dabei um einen komplizierten Bruch zu handeln, der an der Universitätstierklinik in Thessaloniki behandelt werden muss.
Eigentlich müsste der Hund jemandem gehören, denn er hatte ein Halsband um, aber bisher hat sich niemand gemldet.
Unter „Zuhause gesucht“ stellen wir drei neue Hunde vor: Fritz, Gaia und Ice.
Fritz:
Fritz wurde im November zum ACT gebracht. Sein Herrchen war gestorben und von der Familie konnte sich niemand für die beiden Hunde Fritz und Gaia erwärmen. Ob es wirklich Geschwister sind, wissen wir nicht sicher. Fritz ist wahrscheinlich sieben Monate alt, etwa 30 cm groß und wiegt etwa 10 kg. Natürlich ist er in der
Zwischenzeit gechipt und geimpft worden. Ebenfalls wurde er entwurmt und gegen Ungeziefer behandelt. Wenn wir einen Flugpaten finden, kann er zu uns kommen, um vermittelt zu werden. Das ist allerdings im Winter sehr schwierig, da in dieser Zeit kaum Touristen Thassos besuchen. Fritz wurde bereits am 28.12.2016 für eine Arbeitskollegin meiner Frau Claudia reserviert.
Gaia:
Im November kam sie mit ihrem Bruder Fritz zum ACT. Ob Fritz tatsächlich der Bruder von Gaia ist, das ist nicht gesichert. Warum kam Gaia zum ACT? Ganz einfach! Der Besitzer der kleinen Hündin starb und keiner aus der Familie wollte Gaia behalten. Der Welpe ist 33 cm groß und maximal sieben Monate alt. Inzwischen ist Gaia natürlich gechipt, geimpft und gegen alle Parasiten behandelt. Sie könnte also jetzt schon adoptiert werden………..wenn ein Flugpate da ist.
Ice:
Dieser niedliche, kleine Welpe wurde Anfang Dezember an der Straße von Pefkari auf Thassos gefunden. Man versuchte einen Besitzer oder auch das Muttertier zu finden, aber niemand kannte den Kleinen. Ice muss Anfang September geboren worden sein. Seine Erstimpfung hat er erhalten und bald könnte er auch vermittelt werden. Der kleine Kerl ist freundlich zu jedermann, jederhund und jederkatz 🙂 Dass er kein Riese wird, ist ja wohl jetzt schon festzustellen.
Der Großstadthund – an die Leine – oder?
Dienstag, 3.Januar 2017
Das Mensch-Haustier-Verhältnis wandelt sich – zum Glück. Ich bin ja nicht mehr der Jüngste und mein Gedächtnis kann mich täuschen. Aber ich habe das Gefühl, dass Hunde vor 15-20 Jahren in der Mehrheit anders gehalten wurden. Hunde waren oft Accessoires im Leben ihrer Menschen und das meine ich gar nicht mal negativ. Sie waren „eben da“, sie waren Familienmitglieder, sie wurden geliebt, aber sie liefen eben einfach so mit. Vielleicht hat sich nur meine eigene Wahrnehmung oder mein Umfeld geändert und natürlich gibt es auch heute noch viele Familien, in denen es so abläuft, aber die neue Generation Hundehalter ist anders. Hunde haben mittlerweile ähnlich volle Wochenpläne wie manche Kinder. Sie gehen dienstags zum Agility und freitags ist Obedience. Am Sonntag ist der neue Fährtensuchkurs, den man schon immer mal ausprobieren wollte. Hunde werden tierärztlich im weit vierstelligen Bereich behandelt und bekommen Physiotherapiestunden. Vor 20 Jahren hätte man uns dafür ausgelacht. Hunde haben Playdates, also Verabredungen zum Spielen, sie werden besser ernährt, oft mehr als denkende Wesen wahrgenommen und wenn es so weitergeht, dürfen sie bald wählen – vielleicht nicht die schlechteste Idee, wenn man sich die politische Landschaft mal anschaut. Hunde sind beste Freunde und beste Freunde legt man schließlich nicht an die Leine, oder? Doch! Ich schon.
Ein Cowboy braucht keine Leine
Ich hoffe darauf, dass sehr viele von Euch jetzt empört schreien: „Äh, natürlich kommen Hunde an die Leine!“. Dann dürft Ihr hier aufhören zu lesen und weiter als normal denkende Menschen leben. Offensichtlich seid Ihr dann keine der zahlreichen Menschen, die mich schlussendlich doch dazu bewegt haben, einen Artikel mit einem so offensichtlichen Inhalt zu schreiben: Die Anti-Leinen-Helden.
Die Anti-Leinen-Helden sind nach meiner Beobachtung bevorzugt junge Männer mit eindrucksvoll großen Hunden. Hund und Herrchen schlurfen meist im exakt gleichen Wild-West-Gang nebeneinander durch die Gegend. Der Vierbeiner trägt eventuell noch ein Halsband, der Zweibeiner eventuell noch lässig ein Leinchen über der Schulter.
In freier Wildbahn und hundefreundlicher Umgebung sind die Anti-Leinen-Helden-Hunde meistens „Der-tut-nix“-Hunde. Da wird einem dann freundlich entgegen gegrunzt, dass Spike nur spielen will, während Spike, der in etwa so gut sozialisiert ist, wie ein Eintagsfliegenwaisenkind, das allein aufgewachsen ist, fröhlich unsere Hündinnen bespringt. Aber der will ja nur spielen. Puh, Glück gehabt. Aber das ist ein anderes Thema. Kritisch wird es aber mit den leinenverweigernden Großhundecowboys in der Stadt.
Wenn die überschäumende Coolness des Halters einen Hund in Gefahr bringt, hört der Spaß auf. Liebe Anti-Leinen-Helden, es ist mir egal, wie gut ihr meint, Euren Hund erzogen zu haben. Es ist mir egal, dass der ja „immer bei euch bleibt“ und euch total als Alphawolf akzeptiert. Es ist mir egal, dass da „noch nie was passiert ist“ und dass der Spike Euch „nie von der Seite weicht“. Wenn Du in einer Umgebung, die Autos, Straßenlärm, Fahrradfahrer, Inlineskater beinhaltet, Deinen Hund nicht an die Leine nimmst, bist du ein Vollidiot. Ganz einfach.
Das Tröpfchen, das den Wassernapf zum Überlaufen brachte, war eine Beobachtung, die ich tatsächlich genau so an einer großen Kreuzung mitten in Krefeld gemacht habe. Ein junges Paar. Er lässig am Auto lehnend. Sie ein bisschen ängstlich an einer leeren Leine fummelnd. 15 Meter weiter an der Fassade eines Supermarkts ihr Hund. Vielleicht zehn Wochen alt. Mit Halsband, aber ohne Leine. Natürlich ohne Leine! Die passende Leine trägt ja Frauchen, deren ängstlicher Blick mir zeigt, dass sie zumindest noch ein bisschen Resthirn mit sich spazieren trägt. Nach kurzem Analysieren der Situation verstehe ich halbwegs, was die beiden da machen: Sie üben „Bleib“. Mit einem jungen Hund. Auf einem Fußweg neben einer viel befahrenen Straße mitten im Berufsverkehr. Er wedelt total beruhigend mit den Armen Richtung Hund und wiederholt im Stakkato „BLEIB, ODIN! BLEIB!“. Der Hund guckt überall hin, aber nicht zu ihm. Ich wiederhole es sicherheitshalber noch mal: Neben einer vielbefahrenen Straße. Sagt mal, seid Ihr einmal zu oft vom Wickeltisch gefallen?
Ich weiß nicht, was Menschen dazu bewegt, ihren Hund in Situationen abzuleinen, die nicht 100% sicher sind. Noch weniger weiß ich, was sie dazu bewegt, ihren Hund abzuleinen, wenn es genau 0% sicher ist. Ist es das Prestigeobjekt „Gut erzogener Hund, der bei mir bleibt“? Oder eine sehr falsche Einschätzung der Gefahrenlage? Ist es „cool“, wenn man seinen Hund ohne Leine „führen“ kann oder machen die das, damit sie die Hände fürs Smartphone frei haben? Ich verstehe es nicht und werde es wohl auch nicht verstehen. Hunde jagen, Hunde erschrecken sich, Hunde sind Hunde. Ja, auch der Spike, der Dich total als Alphawolf akzeptiert und darum immer neben Dir bleibt.
Vielleicht ist es aber auch weder Dummheit, noch Übermut, sondern einfach der Gedanke daran, dass der Hund sich doch sicher an der Leine nicht frei entfalten kann. Das wäre ja zumindest ein nobler Ansatz. Allerdings entziehe ich meinen Hunden lieber ein paar mal am Tag die Möglichkeit, sich frei zu entfalten – sonst besteht eben auch die Gefahr, dass sie sich mal frei unter einem Autoreifen entfalten. Außerdem: Eine Leine, die an einem gut sitzenden Halsband oder Geschirr befestigt ist, und die dem Hund gut antrainiert wurde, ist keine Einschränkung. Ich habe keine Leine zwischen mir und meinen Hunden, um sie mit höchster Spannung in die Richtung zu ziehen, in der ich sie haben will, und auch nicht, weil ich ihnen Freiheit rauben will. Ich habe eine Leine an meinen Hunden, damit ich sie in Sicherheit weiß, in einer Welt, die einfach nicht für hündische Impulse gemacht ist. Ich bin noch lange nicht mit allen Dreien so weit, dass die Leine ständig nur als kaum spürbares Bändchen zwischen uns baumelt und wir uns blind verstehen. Aber wir arbeiten daran. Wenn Dein Hund die Leine als unangenehm empfindet, sich sogar gegen das Anlegen wehrt und an der Leine nicht gut zu führen ist, ist er vielleicht einfach noch nicht so supergut erzogen.
Gut, jetzt sollte ich mit meinen unerzogenen Monstern die Klappe vielleicht nicht zu sehr aufreißen, aber eine einfache Grundregel erlaube ich mir aufzustellen: Wenn Dein Hund da, wo Ihr grad seid, nicht gefahrlos und spontan mal 10 Meter in jede Richtung neben Dir schnüffeln gehen kann, leinst Du ihn verdammt noch mal an. Die Leine als Einschränkung des Hundes ist tot, es lebe die Leine, die verhindert, dass Dein bester Freund bald den Asphalt verschönert.
Geschafft – es ist vorbei! Silvester auch!
Dienstag, 27.Dezember 2016
Wenn man Weihnachten nicht feiern will, weil man meint, dass es da wirklich nichts zu feiern gibt, hat man es wirklich schwer. Das fing schon in der Jugendzeit an, wo man brav im Wohnzimmer zu sitzen hatte und den Gesprächen der Eltern/Großeltern lauschen durfte. Diese Dispute wurden, je später der Abend wurde, immer lebhafter und endeten oft in gegenseitigen Beleidigungen, wobei die Gastgeberin meist versuchte mit Worten wie „Es ist doch Weihnachten“ alle zu beschwichtigen.
Ich erinnere mich, dass ich mich später am 24. 12. oft in ein griechisches Lokal an der Alten Kirche in Krefeld gesetzt habe. Nein – kein Touristen-Grieche. Das war ein Lokal mit Holztischen, Holzstühlen und ganz ohne jeden Nippes. Ich war der einzige deutsche Gast an diesen Abenden. Es waren nur Griechen da, die ja das orthodoxe Weihnachtsfest erst Anfang Januar feiern. Und wenn dann am späten Abend zur Musik getanzt wurde, natürlich nur die Männer, fühlte ich mich dort mit Retsina und Ouzo pudelwohl.
Später bin ich, als ich nicht mehr allein war, über Weihnachten meist weggeflogen. Sie kennen wahrscheinlich alle diesen Stress, welche Verwandten man wann an welchem Tag besuchen soll. Dann heißt es, dieses Jahr kommt ihr Heiligabend aber zu uns, letztes Jahr wart ihr ja bei ihren/seinen Eltern. Dazu hatte mein Vater auch noch am 26.12. Geburtstag. Da musste man schon wieder hin. Dass meine Großmutter am 31.Dezember Geburtstag hatte, sorgte dafür, dass ich als Kind zum Jahreswechsel immer Zuhause bleiben musste. Es könnte ja das letzte Mal sein, dass wir zusammen feiern.
In diesem Jahr haben wir es aber endlich knallhart durchgezogen. Keine Geschenke, keine Weihnachtsbesuche, keine Weihnachtskarten……niente – nichts! Bei den netten Menschen, die uns eine Weihnachtskarte geschickt hatten, haben wir uns bedankt und erklärt, warum wir keine mehr senden.
Als kleinen Ersatz haben wir dieses Jahr die Wintersonnenwende gefeiert. Dieses Fest gibt es bei fast allen Völkern der Erde und es wurde früher am 25. Dezember gefeiert. Im Jahr 217 wurde dieses Datum von einem Papst als Datum von Jesu Geburt festgelegt. Erst 813 wurde es in Deutschland als Feiertag anerkannt. So viel zu Weihnachten. Jetzt Silvester überleben und dann anschließend Karneval. Dann herrscht wieder Ruhe.
Und was hat sich bei uns getan?
Mio ist wieder vermittelt. Claudia hätte ihn ja am liebsten nicht mehr abgegeben und sie glaubte auch nicht daran, dass wir eine passende Familie für diesen Hund finden würden. Aber mit meinem Bandscheibenvorfall ist es illusorisch, dass ich mit diesem kräftigen Hund wieder jemals spazieren gehen kann. Wir haben ihn dann doch bei drei Tierportalen eingestellt und es meldeten sich sofort einige Leute. Aber nur einer Familie trauten wir zu, Mio zu erziehen und ihm die nötige Ruhe und Sicherheit zu geben, die er so dringend braucht.
Wenn es eine Familie schafft, dann diese Familie. Dessen waren wir gewiss. Eine dreijährige Rottweilerhündin wartete da schon auf ihn und wir setzen darauf, dass Mio da jemanden hat, an dem er sich orientieren kann.
Zu Ylva gibt es nicht viel Neues. Sie ist noch immer sehr scheu. Sie traut sich nur in Begleitung unserer Hündin Yanna vom Garten ins Haus, obwohl sie gerne hereinkommen würde. Sie steht teilweise fünf Minuten vor der geöffneten Schiebetür und jammert und jault, weil sie hereinkommen möchte, sich aber nicht traut. Trotzdem gibt es Fortschritte. Im Garten läuft sie in geringem Abstand hinter einem her, aber wehe man dreht sich um. Da weicht sie sofort zur Seite weg. Ein Versuch, sie anzuleinen, endete in einem Fiasko. Sie sprang in die Luft, drehte sich da im Kreis und überschlug sich. Dabei kotete sie und biss sich aus Versehen in eines ihrer schönen Hängeohren, dass es ordentlich blutete. Seitdem machen wir eine Pause mit solchen Versuchen. Zwei Interessenten haben inzwischen abgesagt. Aber es bleibt noch jemand, der sich für sie interessiert.
P.S. Eine uns unbekannte Familie hat uns ein Foto ihres Hundes gesandt. Wir dachten, wir sehen nicht richtig: Er sieht aus wie Mio, ist aber nicht Mio. 🙂
Schnee + Kälte und Ihr Hund
Mittwoch, 21.Dezember 2016
Winter ist für die meisten Hunde ein richtiges Erlebnis – vorausgesetzt, es gibt auch Schnee. Auch unsere drei Diven lieben Spaziergänge im Schnee. Wenn man sie so beobachtet, könnte man sie für ihren Spaß, den sie haben, wirklich beneiden.
Aber es gibt im Winter natürlich auch einige zusätzliche Herausforderungen. Nehmen wir zum Beispiel das Thema Hundemantel. Wir werden ab und zu gefragt, ob Hundemäntel nun gut oder schlecht sind für die Tiere. Ich kann darauf nur antworten: Das kommt ganz auf den Hund an.
Wenn Hunde sehr jung oder sehr alt sind oder vielleicht Probleme am Bewegungsapparat haben, kann ein Mäntelchen durchaus sinnvoll sein – allerdings wirklich nur, wenn es gut passt und der Hund sich auch wohl fühlt damit! Wenn Sie merken, dass Ihr Hund richtig unglücklich wirkt, dann lassen Sie es lieber und passen Sie statt dessen auf, dass sich Ihr Hund in der Kälte auch ausreichend bewegt. Wichtig bei Hundemäntel generell ist, dass der Bewegungsablauf nicht eingeschränkt wird. Das Material sollte atmungsaktiv, wasserabweisend und innen mit Stoff oder Fleece gefüttert sein. Es gibt auch spezielle Mäntel, die die körpereigene Wärme reflektieren und damit zu einer schnelleren Muskelerwärmung führen.
Das andere große Thema im Winter sind die empfindlichen Hundepfoten. Denn Eisklümpchen, Salz und Streusplitt können den Vierbeinern den Spaß ganz schön verderben. Beim Streusalz muss man außerdem berücksichtigen, dass Hunde nach einem Spaziergang oft ihre Pfoten sauberlecken. Damit kann das Streusalz in den Hundemagen gelangen – wo es zu Magenschäden führen kann.
Was kann man also tun? Ich habe einige Tipps zusammengefasst:
• Gestreute Wege sollten nach Möglichkeit gemieden werden.
• Es ist ratsam, die Pfotenballen des Hundes vor dem Spaziergang mit einer guten Pfotenschutzsalbe oder einfach Vaseline einzucremen. So verhindert man, dass die Ballenhaut rissig wird. Produkte mit Teebaumöl sollten jedoch vermieden werden, denn dieses wirkt toxisch.
• Damit sich keine Eisklumpen zwischen den Pfotenballen bilden, kann langes, überstehendes Fell zwischen den Zehen abgeschnitten werden. Man kann Schneeklumpen außerdem bereits während des Spaziergangs vorsichtig entfernen.
• Ein lauwarmes Fußbad nach dem Spaziergang hilft, Steinchen, Streusalz und Eis von den Pfoten zu entfernen.
Und wenn die Hundepfoten bereits verletzt sind? Hier hilft die regelmäßige Anwendung einer guten Heilsalbe oder ein Desinfektionsmittel. Damit das Tier nicht gleich wieder alles ableckt, kann man versuchen, es mit seinem Spielzeug oder einem Leckerli abzulenken.
Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung auf Schnee………………………….!
Drei Baustellen
Freitag, 16.Dezember 2016
Im Moment haben wir drei Baustellen. Da ist erst einmal meine Gesundheit. Da hatte ich am Donnerstagmittag einen Arzttermin bei einer Chirurgin in einer Klinik, die sich auf Bandscheibenschäden spezialiert hat. Es wurde mir noch einmal bedeutet, dass es sich bei mir um einen schweren Bandscheibenvorfall handeln würde. Na ja, das hatte ich ähnlich eingeschätzt.
Da sich aber in den letzten vier Wochen eine positive Entwicklung zeigte, soll ich abwarten und hoffen, dass es so weiter geht. Im anderen Fall bekäme ich zuerst PDA-Spritzen, von denen ich hoffe, dass sie nicht so schmerzhaft sind wie die PRT-Spritzen, die ich bekommen habe. Sollten diese nicht helfen, müsste operiert werden. Sogar ganz schnell müsste ich operiert werden, wenn das Bein gar nicht mehr schmerzt und taub würde. Dann wäre der Nerv abgestorben.
Das nächste Problem ist unser alter Freund Oliver, den viele unter dem Namen Mio kennen und der dann Joop hieß. Nennen wir ihn jetzt wieder Mio! Er war zuletzt an einen bekannten niederländischen Schriftsteller vermittelt worden, der sich in der Eifel ein Häuschen gekauft hatte. Mit Mio wollte er da den Winter verbringen. Jetzt muss man sagen, so lieb, freundlich und anhänglich der 14 Monate alte Tollpatsch auch ist, er hat auch eine Macke. Durch seine viermonatige Isolation während der Prägephase in einer Familie, wo er keine anderen Menschen und Hunde kennenlernte und auch keine Spaziergänge machte, ist er völlig unsicher, wenn er etwas Fremden begegnet. Fremd sind für ihn alle anderen Menschen und alle Hunde. Er stellt dann das Rückenfell auf, knurrt, brummt und bellt. Das macht ein entspanntes Spazierengehen mit ihm fast unmöglich. Er braucht ein Zuhause, eine Familie, die ihm Vertrauen gibt und an denen er sich orientieren kann. Gerbrand Bakker, sein letzter Besitzer, fühlte sich mit der Erziehung dieses Hundes überfordert und nahm unser Angebot an, ihn uns zurückzugeben.
Und das dritte Problem heißt Ylva. Ylva ist der achte Welpe des Y-Wurfes. Sieben Welpen hatte man in der Nähe der Streunermutter gefunden. Der achte Welpe, Ylva, wurde erst zwei Wochen später aufgestöbert, als man versuchte auch die Mutter einzufangen, damit sie auch noch kastriert würde. Durch dieses Leben in der freien Natur wurde auch Ylva sehr scheu, genau wie ihre Mutter.
Sie ist jetzt seit einer Woche bei uns und wir freuen uns über die Fortschritte, die sie macht. Hat sie sich in den ersten drei Tagen nur im Haus irgendwo versteckt, kommt sie jetzt aus ihren Verstecken heraus und spielt mit unseren Hunden. Das selbe gilt auch für das Spiel draußen im Garten. Ein Halsband haben wir ihr inzwischen auch angelegt, damit sie sich daran gewöhnt. Das Ergebnis: Es war nach einem Tag zerbissen – durchgekaut! Jetzt haben wir ein Geschirr für sie gekauft, aber es ihr noch nicht angezogen. Sie soll noch Ruhe haben und Vertrauen aufbauen. Da sie die ersten drei Nächte nicht ins Haus wollte, ließen wir ihr Yanna, unsere fast 13jährige Hundeoma, mit draußen. Solange die Temperaturen nicht unter Null fallen, liebt Yanna die Nächte draußen, in denen sie Mäuse und hin und wieder auch eine Ratte fängt. Wenn sie dann schlafen will, geht sie in ihre gut isolierte Hundehütte. Und in diesen ersten Nächten hat sie da zusammen mit Ylva geschlafen, die tagsüber ohne große Probleme ins Haus kam, nur nachts nicht. Aber an den letzten Abenden hat Ylva sogar an der Schiebetür gekratzt, weil sie ins Haus wollte. Klar, war das ein großer Fortschritt! Für sie haben wir zwei Interessenten, sind aber völlig unsicher, wem wir Ylva anvertrauen können und wann? Kommt vielleicht noch ein Anruf einer Besitzerin von Ylvas Geschwister, die noch einen zweiten Hund haben möchte? Wir werden noch abwarten müssen. Aber eines wissen wir, Ylva ist der scheueste Hund, der je den Weg zu uns gefunden hat. Ansonsten hier ein buntes Potpourri „unserer“ Hunde in den Händen ihrer neuen Familien.
5 Hunde fanden ein neues Zuhause – der 6. bleibt noch bei uns!
Samstag, 10.Dezember 2016
Es war ja eigentlich alles klar. Fünf Welpen und ein Junghund würden in zwei großen Boxen und einer kleineren Box ankommen. Tanja vom ACT und Karem, der schon so oft Flugpate war, würden sie bringen. Da ich selbst zur Zeit nicht Auto fahren kann, hatte unsere Freundin Inge eine nette Familie besorgt, die auch ein größeres Auto für die Transportboxen hatte, die ich wohl mit nach Hause nehmen musste. Am Abend vorher sagte diese Familie aber wegen eines Sterbefalles ab. Inge war so einfühlsam, mir das gar nicht erst mitzuteilen, weil ich wahrscheinlich vor Aufregung im Dreieck gesprungen wäre. Sie besorgte jemand Anderen, der uns fuhr und so blieb zumindest mir diese Aufregung erspart. Rosi, Dir noch einmal recht vielen Dank!
Natürlich gab’s trotzdem wieder Aufregung. Die Ankunft sollte um 12 Uhr in Düsseldorf sein. Plötzlich tauchte eine neue Zeit auf der Internetseite des Flughafens auf: Ankunft 12.50 Uhr. Ich natürlich sofort das Telefon geholt und allen Bescheid gegeben. 20 Minuten später neue Ankunftzeit wieder 12 Uhr. Natürlich auch wieder ans Telefon und überall Bescheid gegeben. Glücklicherweise konnte ich alle erreichen.
Um 12.15 Uhr waren wir in der Ankunftshalle und wurden dort schon freudig begrüßt. Wie ich aus den Unterhaltungen erfuhr, waren alle schon furchtbar aufgeregt und freuten sich über das neue Familienmitglied. Manche hatten vor lauter Aufregung kaum schlafen können. Warum es mir selbst so blendend ging, begreife ich heute noch nicht. Konnte ich an den Tagen davor höchstens 20 – 30 Meter weit gehen, bevor die Schmerzen zu stark wurden, konnte ich am Flughafen hin und hergehen und brauchte mich nicht einmal setzen. War’s das Adrenalin?
Als dann Tanja und Karem mit den sechs Hunden aus dem Zollbereich auftauchten, gab es ein Hallo ohne Ende. Jeder suchte in den Boxen nach seinem Hund und war dementsprechend begeistert. Die ersten Welpen wurden zögerlich aus den Boxen genommen und dann voller Stolz und Freude gestreichelt und beschmust. Ein tolles Bild, so viele erwachsene Menschen auf den Fliesen der Ankunftshalle sitzen, stehen oder knieen zu sehen. Ich kam mir regelrecht wie ein Störenfried mit meiner Camera vor. Als wir uns dann wieder trennten, hatte ich Ylva, den Hund, den ich mitnehmen würde, noch gar nicht gesehen. Und wo ich mir Sorgen gemacht hatte, wo ich denn die Einzelboxen für die Hunde hernehmen sollte, war das völlig überflüssig. Die meisten zogen glücklich mit ihrem Hund auf dem Arm Richtung Heimat.
Ylva werden wir wohl noch einige Zeit behalten. Sie war so scheu, dass sie heute Nacht nicht ins Haus kam. So verbrachte sie die Nacht zusammen mit Yanna, die nachts auf Mäusefang geht, im Garten, hat aber wohl die meiste Zeit in der Hundehütte geschlafen. Heute Morgen kam sie das erste Mal ins Haus. Ich denke, dass sie der Hunger da hintrieb.
Charlie, Cilla, Cora, Clyde, Zed und Ylva!
Samstag, 3.Dezember 2016
Charlie, Cilla, Cora, Clyde, Zed und Ylva, das sind die sechs Hunde, die Ende der Woche in Düsseldorf ankommen werden. 6 Hunde! Fünf Welpen und ein Junghund. Zed ist der Junghund, den man während des großen Feuers auf Thassos an einem Balkon aufgehängt hatte. Er wurde gerettet und dann lief das ganze Procedere beim ACT ab: Gesundheitscheck durch Tierarzt Nicos, Entwurmung, Behandlung gegen Ungeziefer, Grundimmunisierung, Nachimpfung, Tollwutimpfung, Chippen, Untersuchung auf Mittelmeerkrankheiten und Kastration.
Bei den fünf Welpen läuft es genau so, nur kann es da keine Untersuchung auf Mittelmeerkrankheiten geben und noch keine Kastration.
Sechs kleine Hunde, für die wir eine Zuhause finden mussten. Wir haben noch nie sechs Hunde gleichzeitig am Flughafen abgeholt. Noch nie? Oder doch! Am 14.Oktober 2008 kamen sechs Welpen in Düsseldorf an. Meine Frau Gabi war gerade vor zwei Monate gestorben und ich wollte von nichts mehr etwas hören und sehen. Da meinte meine Tochter Samira plötzlich, auf Thassos gäbe es zur Zeit sechs Welpen, die auch nach Deutschland reisen könnten. Mama würde es bestimmt gerne sehen, wenn wir da weiterhelfen würden. Als ich zögerte, versprach sie mir in den anstehenden Herbstferien nicht weg zu gehen, sondern mir bei den sechs Kleinen zu helfen. Natürlich musste ich da zusagen, wenn das Kind daran glaubt, dass Mama uns vielleicht von oben zusehen würde. Es kamen dann tatsächlich sechs Welpen, darunter wurden vier als Bonsaiwelpen angekündigt, weil sie so winzig wären. Auf der Homepage sind die sechs Welpen unter Nr. 57 bis 62 zu finden.
Die vier Bonsaiwelpen werden mir immer in Erinnerung bleiben. Ja, sie waren klein und zierlich. Das waren sie auch noch, als wir sie mit acht Wochen an ihre Neubesitzer vermittelten, von denen wir in den nächsten Wochen ständig hörten, dass die Kleinen zwar zierlich blieben, aber die Beine immer länger würden. Es wurden tatsächliche hochbeinige, mittelgroße, aber eben zierliche Hunde.
Der fünfte Welpe hieß Sonja, war eine Schönheit, und eine ältere Dame interessierte sich für ihn und kam uns am Abend besuchen. Als ich die Haustüre öffnete, rief ich „Samira, Besuch für uns!“
„Ach“, meinet die ältere Dame, “ das ist aber ein schöner Name für einen Hund.“ Ich klärte das Missverständnis erst eine halbe Stunde später auf, aber da hieß die Hündin schon Samira. 🙂
Auch an den sechsten Welpen kann ich mich noch gut erinnern. Babee! In meinen Augen eine kleine, armselige Kreatur mit riesengroßen Verlassensängsten. Warum wusste ich nicht. Damals war es noch nicht gang und gäbe wie bei Tanja, dass man Hintergrundinformationen über die Hunde bekam. Aber dann meldete sich doch eine junge Frau aus Rheydt, die ein dreijähriges Kind besaß. Ich weiß noch, dass sie mit dem Bus bei uns ankam und ich erst nach längerem Gespräch bereit war, ihr den Welpen zu geben. Nach Hause habe ich sie samt Kind und Hund mit meinem Auto gefahren. So konnte ich mir schon mal ein Bild über die häusliche Umgebung machen. Natürlich hielt ich mit ihr noch längere Zeit Kontakt, aber es gab glücklicherweise keine Probleme mit Debbie, wie sie dann hieß. Und welch ein Unterschied zur kommenden Woche. Da sind fünf Hunde bereits im Vorfeld vermittelt.
Auch für den sechsten Hund, Ylva, haben wir bereits eine Interessentin. Aber Ylva möchten wir uns erst einmal genauer ansehen. Sie gehört als Nachzüglerin, sie wurde ja erst 14 Tage später gefunden, zu dem Y-Wurf, von dem alle BesitzerInnen so begeistert sind. Mir wurde von Tanja geschrieben, dass Ylva noch etwas scheu wäre. Wenn ich da an Yin und Yang denke, wie scheu sie auch waren und heute? Nur verschmust und anhänglich! So sehen wir das auch bei Ylva. Deshalb denken wir nicht, dass sie als Zweithund vermittelt werden sollte. Sie braucht die uneingeschränkte Fürsorge und Liebe ihrer neuen Familie.
Was mir einiges Kopfzerbrechen gemacht hatte war, dass alle ihren neuen Hund direkt am Flughafen abholen wollen. Eigentlich möchten wir vorher doch die Familien kennenlernen, die einen Hund adoptieren. In diesen Fällen führte ich daher einige sehr lange Telefongespräche, bis ich überzeugt war, dass sich da die passenden Leute gemeldet hatten.
Charlie geht sowieso an jemanden, der viel dem ACT auf Thassos hilft und schon oft als Flugpate fungiert hat. Zed geht zu einer Dame, deren kleiner Hund erst vor wenigen Monaten starb. Sie hatte Kessy als erwachsenen Hund im November 2007 von uns bekommen. Es war die dritte Vermittlung für diesen überaus lieben Hund. Die erste Vermittlung scheiterte an einer Scheidung, die zweite an Katzen, was bei mir nur Kopfschütteln auslöste. Später stellte sich heraus, dass die kleine Rauhhaardackelmix – Hündin Leishmaniose hatte. Ihre Besitzerin kümmerte sich rührend um den anhänglichen, kleinen Schreihals. Schreihals deshalb, weil diese kleine Hündin regelrecht schrie vor Begeisterung, wenn sie sich über etwas freute, z.B. bei einem Wiedersehen. Ganz ernsthaft, wir informierten unsere Nachbarn über die kleine Hündin, damit sie nicht dachten, wir würden den Hund quälen. Kessy, vormals Heidi, wurde trotz Leishmaniose bei bester Pflege 12 Jahre alt.
Es dauerte etwas, bis sich diese Dame, unsere Freundin Inge :-), entschließen konnte, einem neuen Hund ein Zuhause zu schenken. Die Wahl fiel dann auf Zed. War es überhaupt eine Wahl oder war es Intuition?
Clyde sollte zuerst an eine Dame im Bergischen vermittelt werden, aber auf ihre Papiere warteten wir vergebens. Dadurch erhielt ein zweiter Interessent seine Chance. Jetzt wird Clyde an jemanden vermittelt, der nur 100 Meter von Charlie lebt. Das wird die beiden Welpen bestimmt sehr freuen.
Bleiben noch Cilla und Cora, die auch in Düsseldorf abgeholt werden.
Wissen Sie, das Schöne ist, dass wir keine einzige Anzeige in Tierforen schalten mussten. Es lief, wie in letzter Zeit meistens, alles über Mundpropaganda im Freundes- und Bekanntenkreis unserer Hundebesitzer und das macht uns zugegebenermaßen auch etwas stolz und gibt uns ein sichereres Gefühl, gute Familien für die Kleinen gefunden zu haben.
Callie wurde als Erste aus dem C-Wurf vermittelt
Samstag, 26.November 2016
Am Donnerstag war es soweit. Callie sollte am Flughafen Düsseldorf ankommen und abends von ihrer neuen Familie bei uns abgeholt werden. Auf der Fahrt zum Flughafen begann ich schon wieder nervös zu werden. Stau am Kreuz Mönchengladbach und im Radio hieß es, Stau wegen Aufräumungsarbeiten nach einem Unfall. Ich konnte mich entscheiden abzufahren oder ein Mitglied des Staus zu werden. Ich entschied mich für Letzteres, weil ich eine Umfahrung für sinnlos hielt. Es war die richtige Entscheidung, denn der Stau löste sich hinter dem Kreuz Mönchengladbach-Nord wieder auf. Nein – Aufräumungsarbeiten hatte ich keine mehr gesehen.
Überraschenderweise war das Parkhaus 1 unter der Ankunftshalle nicht voll besetzt. Da hatte ich mir umsonst Sorgen gemacht, mit meiner schmerzenden Bandscheibe von der Parkebene 8 laufen zu müssen.
Die Maschine landete pünktlich um 14.55 Uhr, auch ein Phänomen, denn meist landet sie früher, seltener später, aber so gut wie nie genau pünktlich. Glücklicherweise fand ich eine Sitzplatz vor Gate 1, von dem ich aus beide Ausgänge beobachten konnte. Trotzdem wurde ich von einem freundlichen HALLO überrascht, denn Flugpatin Petra war nur mit Handgepäck geflogen und musste nicht auf das Anlaufen des Gepäckbandes warten. Ich war so überrascht, dass ich zum wiederholten Male vergaß, Fotos von der Flugpatin und dem Welpen zu machen., worüber ich mich im Nachhinein wieder tierisch geärgert habe.
Glücklich zog ich mit Callie und dem Impfpass Richtung Auto von dannen. Nur 29 Minuten geparkt, das bedeutete nur eine Parkgebühr von 4,50 Euro. Pro angefangene Stunde bezahlt man in dieser Parkebene 4,50 Euro.
Im Auto hörte ich von meinem kleinen Gast keinen Ton und ich überlegte für einen kurzen Moment, ob ich sie vielleicht im Parkhaus vergessen hätte. Zuhause angekommen sah Callie keinen Grund aus ihrer Box herauszukommen, wo doch zwei gefährliche „Wölfe“ die Box umkreisten. Dabei waren unsere Hunde doch nur neugierig, wen wir denn da wieder angeschleppt hatten.
Einmal aus der Box herausgelockt, begrüßte sie uns ausgesprochen freundlich und machte sich dann auf Futtersuche. Vom Aussehen und von der Größe waren wir ziemlich überrascht. Wir hatten sie uns größer und kräftiger vorgestellt: Aber das zierliche Persönchen hätte gut zu den P-Welpen gepasst.
Und ein griechischer Schäferhund sollte da mit drin stecken? Neee, das sah viel mehr nach Bracke aus. Was noch drin stecken könnte? Wir einigten uns auf Alopeki-Mix (die kurzhaarige Variante der auf nationaler Ebene anerkannten Rasse des Kokoni) , wissend, dass das eine sehr wacklige, abenteuerliche Vermutung darstellt.
Zu Callie selbst können wir sagen, dass wir selten einen von Beginn an so anhänglichen Welpen hatten. Er verstand sich sofort mit allen Menschen und Tieren. Für uns ein wahrer Traumhund!
Abends kamen dann die neuen Besitzer und ich möchte sagen, sie passten bestens zu der kleinen Hündin. Rundum sympathisch! Zuhause warteten zwei Kinder (Marina 9 und Luisa, fast 6) auf ihre Eltern und die große Überraschung, die sie mitbringen würden. Da hätten wir zu gerne Mäuschen gespielt, als dann Callie in ihr neues Zuhause einzog.
Veränderungen
Sonntag, 20.November 2016
Jetzt sitze ich hier vor dem Rechner und weiß nicht, wie ich anfangen soll. Das passiert mir eigentlich nie. Aber dieses Mal bin ich unsicher, weiß nicht, wie es überhaupt weitergehen wird.
Aber fangen wir mit etwas ganz Anderem an. Oliver – Mio – jetzt Joop! Lange hat Claudia sich schwer getan, diesen Hund noch einmal abzugeben. Sie wollte ihn unbedingt behalten. Das wäre dann unser vierter Hund gewesen und ich fühlte mich damit verdammt überfordert. Irgendwann im September schrieb Claudia Gerbrand Bakker an…eher mit dem Gedanken, zu erfahren, wann und wo eine seiner Lesungen in unserer Nähe sein würde. Gegenfrage von Gerbrand: „Gibt’s einen neuen Hund?“ Claudia schickte Gerbrand Bilder von Mio. „Nur wenn Gerbrand Mio nimmt, gebe ich ihn ab“, so Claudias Aussage. Fremden Menschen wollten sie Mio nicht anvertrauen. Gerbrand Bakker, Sie kennen ihn hier von der Homepage, der das Buch über Jasper geschrieben hat: „Jasper und sein Knecht“. Claudia wollte Mio aber weder verkaufen noch verschenken. Gerbrand sollte Mio haben, aber jederzeit den Hund zurückgeben können, wenn er das Gefühl hat, es klappt zwischen den beiden nicht.
Gerbrand Bakker hatte Mitte November seine Lesungen mit dem neuen Buch beendet und bereitete sich auf den Winter in der Eifel vor und da tauchte in seinen Vorstellungen der Gedanke an einen neuen Hund auf. So kam eines zum anderen. Er besuchte uns zweimal und stellte fest, dass Mio ein ganz anderer Hund war als Jasper. Jasper hatte alleine an den Stränden von Thassos überleben müssen und war nicht so auf Menschen fixiert wie Mio, der sich sehr seinem Rudel anschließt.
Am Samstag fuhr Claudia mit ihrer Tochter Kalea in die Eifel, um Gerbrand den Hund zu bringen. Sie wollte unbedingt sehen, wo Mio, der jetzt Joop gerufen wird, in Zukunft lebt. Warum Mio jetzt Joop heißen wird? Wir haben es hier einmal im Garten probiert, dass Gerbrand Mio gerufen hat. Irgendwie hörte es sich mit holländischem Zungenschlag so an, als hätte da jemand Miau gerufen und wir stellten uns vor, dass Gerbrand irgendwo in der Eifel durch den Wald läuft und Miau – Miau ruft, nachdem der Hund sich selbständig gemacht hat. Das ging also nicht! Darum jetzt Joop, wobei ich befürchte, dass die Nachbarn von Gerbrand den Hund Jupp rufen werden.
Und warum bin ich nicht mitgefahren?
Vor zehn Tagen ist mir folgendes passiert. Ich hatte ziemliche Schmerzen unterhalb der Taille links. Wir fuhren zum Chiropraktiker, der mich einrenkte. Aber die Schmerzen nahmen nur zu und ich bekam dank Claudia einen Termin für’s MRT. Da wurde festgestellt, dass ich einen Bandscheibenvorfall hätte. Ein Stückchen der Ummantelung der Bandscheibe war irgendwann abgeplatzt. Ein Teil etwa 1,6 x 0,6 cm groß.
Unglücklicherweise nach innen, so dass man es nicht einfach operativ entfernen kann. Ich bekomme jetzt PRT Spritzen direkt an den Nerv im Rücken und ich darf gestehen, das tut höllisch weh. Am Montag bekomme ich die zweite von vier Spritzen. Ich soll mich schonen, darf mich nicht bücken und nichts Schweres heben. Letzteres mache ich sowieso nicht, denn fast jede Bewegung schmerzt stark. Mitte Dezember soll entschieden werden, ob und wie ich operiert werde.
Am Donnerstag kommt jetzt Callie in Düsseldorf an und wird noch am gleichen Tag von der neuen Besitzerin übernommen. Eigentlich bei uns, aber ich weiß nicht, wie der Hund in Düsseldorf abgeholt werden kann. Die neue Besitzerin von Callie habe ich angeschrieben, ob es möglich ist, dass sie den Hund selbst abholt. Ob es klappt, weiß ich noch nicht. Vielleicht muss sie ja selbst arbeiten.
Anfang Dezember kommen mehrere Welpen, von denen nur Ylva nicht vermittelt ist. Die Abholung der Welpen ist organisiert, aber es wäre schön, wenn auch Ylva bis dahin ihre Familie gefunden hat. Zusammen mit den Schmerzen und der Zukunftsangst, wie es wohl weitergehen wird, lastet das alles auf uns und lässt uns sehr schlecht schlafen.
P.S. Claudia hat sich am letzten Wochenende auch noch eine Virusgrippe eingefangen. 🙁
Cora, Clyde und Ylva kommen Anfang Dezember zu uns und sind bisher noch nicht vermittelt……
Samstag, 12.November 2016
…… und Cassie, Charlie, Cilla und Zed kommen auch und sind aber schon vermittelt. Cassie kommt sogar schon etwas früher, nämlich Ende November.
Es ist ein großes Glück nicht nur für die Hunde, dass sich noch Flugpaten vor der Winterpause gefunden haben, sondern auch für den ACT. Sieben Hunde weniger, die versorgt werden müssen. Aber eigentlich ist es dem Einsatz von Tanja und einem der treuesten Helfer, Karim, zu verdanken, dass der Transport stattfindet. Beide fliegen Anfang Dezember von Thassos nach Düsseldorf. Eigentlich ja nicht von Thassos direkt, denn die Insel hat ja keinen Flughafen, sondern vom Festland. Aber was soll jetzt die Wortklauberei!?
Während Oliver/Mio/Joop uns am nächsten Samstag verlassen wird, wir bringen ihn selber zu seinem neuen Zuhause, erwarten wir Anfang Dezember fünf Welpen und einen jungen Hund, von denen drei bereits vermittelt sind.
Interessant für uns und vielleicht auch für Sie sind natürlich die drei Welpen, die bisher noch nicht vermittelt sind. Da ist erstens Ylva vom Y-Wurf, mit der niemand gerechnet hatte, denn man war fest davon ausgegangen, dass es sich bei dem Wurf der scheuen Streunerin vom 3.Mai 2016 um sieben Welpen handelt. Als man dann weiterhin versuchte das Muttertier einzufangen, tauchte plötzlich und unvermutet noch ein achter Welpe auf. Der war natürlich wesentlich scheuer, weil er sich die ganze Zeit zusammen mit seiner Mutter versteckt hatte. Ylva – was auf schwedisch „die Wölfin“ heißt – musste und muss noch immer lernen, dass es auch Menschen gibt, die es gut mit ihr meinen. Wenn sie mal in einer Familie sein wird, wo man sich ganz viel um sie kümmert, wird sie ihre Scheu bzw. Angst bald ablegen.
Wer waren die Eltern? Der Vater ist gänzlich unbekannt und die Mutter ist eine mittelgroße, meine Frau sagt dann immer knie- oder stuhlhohe, Mischlingshündin. Hier die Fotos:
Das war also Ylva. Jetzt kommen wir zu den beiden letzte C-Welpen, die zu vermitteln sind. Sie heißen Cora und Clyde. Die Mutter der beiden Welpen ist ein griechischer Schäferhundemix und der Vater, wie fast immer, unbekannt. Die Mutter ist im Besitz eines jungen Mannes, der nicht das nötige Geld hatte, seine Hündin, an der er sehr hängt, kastrieren zu lassen. Das hat inzwischen der ACT übernommen. Wir haben es hier also mit zwei fröhlichen und verspielten Welpen zu tun, die wahrscheinlich etwas größer werden. Sie sind jetzt 12 Wochen alt, natürlich gechipt und geimpft, entwurmt und gegen Flöhe behandelt. Ihre Tollwutimpfung haben sie auch gerade hinter sich. Sie kommen natürlich mit einem Internationalen Impfpass zu uns. Ach ja, ich sollte vielleicht noch anmerken, dass Clyde, wie auch Charlie, die Rute kupiert wurde. Warum das gemacht wurde, kann ich Ihnen leider auch nicht erklären. Aber ich denke, dass das nicht so tragisch ist wie bei unserer „Lieblingshündin“ Alba, der Unbekannte die Ohren abgeschnitten hatten.
Die Fotos von Cora und Clyde:
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