Archiv 13.Februar 2021

Meine ersten Hunde

Samstag, 13.Februar 2021

Meinen ersten Hund bekam ich mit 13 Jahren. Ich hatte mein dürftiges Taschengeld monatelang gespart, aber glücklicherweise erhöhte meine Mutter das Gesparte noch mit einem Zuschuss von ihrem schmalen Haushaltsgeld.

Mit 90 DM fuhr ich also Mitte Oktober 1956 stolz zum Krefelder Tierheim, damals noch auf der Inratherstraße beheimatet.  In meiner Erinnerung waren damals so 10 – 12 Hunde dort in ihren Käfigen untergebracht.  Gefallen hat mir keiner. Warum das so war, kann ich heute nicht mehr sagen.

Rocky

Zita als Welpe

Als ich schon wieder enttäuscht gehen wollte, meinte der Chef des Tierheimes, da hinten um die Ecke herum sitzt noch ein Hund. Den kannst Du für’s Futtergeld haben. Ich ging hin und wusste sofort, das ist mein Hund. Ich bezahlte 30 DM an Futtergeld und erfuhr nur, dass „Rocky“ ca. fünf Jahre alt wäre. Das war’s. Kein Impfpass, keine Fragen über meine Hundekenntnisse oder über Hunderziehung. Noch nicht einmal eine Adresse brauchte ich hinterlegen. So war das damals.
Hund weg – fertig!
Wenn Rocky damals wirklich fünf Jahre alt war, wurde er 19 Jahre alt.
Als er eingeschläfert werden musste, war ich zu feige, selbst mit ihm zum Tierarzt zu gehen. Etwas was ich heute noch tief bedaure.

Mein nächster Hund war Zita. Meine damalige Frau und ich holten den kleinen Welpen aus einer jämmerlichen Haltung bei einem Bauern in Dülken. Zwei kleine Schäferhundwelpen lebten im Schweinestall dieses illegalen Hundeverkäufers. Das war 1983 und wir lebten noch in Krefeld.
Meine Frau schmolz dahin vor Mitleid und ich gab ziemlich wütend ihrem Wunsch nach, den Kleinen mitzunehmen. Er könne auch noch rote Papiere für den Welpen besorgen. Ich gab ihm eine ziemlich patzige Antwort und bezahlte die gewünschten 150 Euro ohne den Versuch zu handeln. Ich wollte da nur raus.
Ich verwünschte diesen Hund, weil ich nun mal wegen meiner Wüstenfüchse keinen Schäferhund wollte und wir kurz vor dem Umzug nach Schwalmtal-Amern standen. In ein Haus, das noch gründlich renoviert werden musste.

Die erwachsene Zita

Was soll ich sagen?  Acht Wochen später war Zita MEIN Hund!
Drei Jahre später wollte ich mal wieder für eine Woche nach Burma und Thailand fliegen, um dort Antiquitäten einzukaufen. Meine Frau lag mir da schon seit Tagen in den Ohren wegen eines „Dino“, den sie im Büro des Tierheimes in Nettetal gesehen hatte. Zu meinem Glück war Dino nur ein Collie/Schäferhundmischling, den sie da angetroffen hatte 😉 Weil sie nicht mitfliegen konnte, hatte ich ihr gesagt, dass sie diesen Dino, der ca. ein Jahr alt sein sollte, holen könne.  Nein, nein, das würde sie nicht tun. Sie wüsste ja noch, was ich bei Zita für ein Theater gemacht hätte. Als sie mich acht Tage später mit Zita am Flughafen in Düsseldorf abholte, war meine erste Frage“ Und wo ist Dino?“ Die verschämte Antwort „Zuhause!“

Dino

Monster im Alter von drei Wochen

Dino war ein imposanter Kerl, vor dem die Leute richtig Respekt hatten. Dabei war er ein Häschen. Ein lautes Wort und er kroch unter den Wohnzimmertisch. Da kam das Collie-Sensibelchen voll durch.
Die beiden Hunde vertrugen sich aber prächtig und es hätte richtig ruhig und harmonisch bleiben können, wenn, ja wenn wir  mal wirklich nur Strandurlaub in Thailand gemacht hätten. Aber nein, wir mussten ja unbedingt Orte besuchen, wo keine Touristen hinfanden. Bei einem dieser Tagesausflüge sahen wir zwei frisch geborene kleine Etwas im Rinnstein einer Straße liegen. Was wie Maulwürfe aussahen, entpuppten sich als Hundewelpen – frisch geboren. Nein, die hatte keine Hündin dort geboren. Ein „liebevoller“ Thai hatte sie wohl nach der Geburt dem Muttertier weggenommen und in den Rinnstein gelegt. Tja – Buddhisten töten keine Tiere. Ironie aus!
Nachdem sich ein dicker Kater für die beiden kleinen Wesen sehr zu interessieren schien, hob meine Frau die beiden auf und damit wusste ich, wie der restliche Urlaub verlaufen würde. Füttern, füttern, füttern – alle 2 – 3 Stunden. Tag und Nacht. Zuerst hieß es aber die passende Nahrung in einer Apotheke besorgen.
Als wir 12 Tage später wieder zurückflogen, holten wir bei einem Tierarzt eine Art Gesundheitszeugnis ein. Es hätte ja sein können, dass man es brauchen kann. „Fressen sie, kacken sie?“, wurden wir vom Tierarzt gefragt. Das taten sie und wir bekamen ein Schriftstück, dass beide völlig gesund seien. Wir packten am Abflugtag beide Tierchen in einen kleinen Bambuskorb und marschierten so durch den Zoll in Bangkok und später auch in Amsterdam getreu dem Motto, keine schlafenden Hunde zu wecken, denn schlafen, das taten sie ausgiebig.
Leider starb der weibliche Welpe nach fünf Wochen. Nein, wir wissen auch nicht warum. Der männliche Welpe, inzwischen hieß er „Monster“, hielt uns tüchtig auf Trab und mit der Ruhe war es dahin.

Jahre später…………………!

Dino zusammen mit Monster

Zita starb mit sieben Jahren an Leukose, so wird die Leukämie bei Hunden genannt. Dino wurde 13 Jahre alt. Er schlief ruhig ein.
Monster wurde 2005 noch zum TV-Star in der Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“. Sie können den Film hier auf der Homepage anklicken, wenn Sie ihn sehen wollen.
Über das Temperament unserer Tochter Samira war Monster nicht immer glücklich. Aber er wusste sich zu helfen und wenn er die Lefzen hochzog und die Zähne bleckte, trat sie lieber den Rückzug an. Auch er starb friedlich nach knapp 17 Jahren. Wenn Sie Bilder von Rocky und Monster sehen, können Sie übrigens kaum Unterschiede feststellen. Auch ich muss heute noch manches Mal zweimal hinsehen um zu sehen, um welchen Hund es sich handelt.

Eigentlich wollte ich von Yannas kommendem Geburtstag berichten, aber das mache ich dann beim nächsten Mal 😀

 

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