Warum Hunde Menschen ablecken

Samstag, 6.Februar 2016

Warum Hunde Menschen ablecken

Hündin  und Welpe – Der Ursprung des Ableckens

Hund-leckt-menschDamit sich ein Welpe im Leben so richtig wohl fühlen kann, braucht er die Zuwendung seiner Mutter. Diese beginnt schon direkt nach der Geburt damit, jedes ihrer Kinder gründlich abzulecken. Das dient nicht nur der Hygiene, sondern hilft der Hundemutter dabei, den Geruch jedes einzelnen Welpen genau zu erforschen. Für den Welpen bedeutet diese körperliche Zuwendung zunächst Liebe und Geborgenheit. Doch nicht nur das, denn durch das Ablecken fördert die Hundemutter auch die Verdauung ihrer Welpen, wenn diese gerade gegessen haben. Hundewelpen lernen also schon sehr früh, dass das Ablecken eine der wichtigsten Gesten in ihrem jungen Leben ist. So beginnen sie mit nur wenigen Wochen damit, andere Hunde aus dem Rudel abzulecken, damit diese für sie vorverdaute Nahrung hervorwürgen. Das Lecken ist hier zwar Ausdruck des eigenen Überlebenswillens, bedeutet für den kleinen Hund jedoch auch Unterwürfigkeit und Zuneigung. Der ältere Hund muss dann keinen Zweifel daran haben, dass der Welpe sich vertrauensvoll unterordnet.

Im weiteren Verlauf des Hundelebens bleibt das Ablecken ein wichtiger Bestandteil des sozialen Miteinanders. Doch nicht nur Hunde untereinander möchten dieses Gefühl teilen. Einem Hund ist es wichtig, auch seinem Herrchen die Zuneigung und das Vertrauen auf diese Art und Weise zu zeigen.

Wenn der Hund den Menschen ableckt

Leckt der Hund einen Menschen ab, so ist es nicht unwichtig zu wissen, wen er ableckt. Handelt es sich dabei um ein Baby oder Kind, so zeigt der Hund durch das Ablecken seine Zuneigung. Er macht deutlich, dass auch er sich seiner Fürsorgepflicht für das „Junge“ bewusst ist und dass er im Zweifelsfall auch beschützend eingreifen wird. Wird ein erwachsener Mensch abgeleckt, so zeigt der Hund hierdurch Zuneigung und Unterwürfigkeit. Er möchte dem betreffenden Menschen zeigen, dass er sich ihm gerne und vertrauensvoll unterwirft. Oft verfolgt das Ablecken auch einen gewissen Zweck wie beispielsweise die Nahrungsaufnahme. Ein Hund, der gerne etwas fressen möchte und seinem Herrchen über die Hände leckt, versucht sein Bedürfnis auf besonders höfliche Art und Weise zu verdeutlichen. Er sagt hiermit: „Ich weiß, ich darf das nicht einfach einfordern und ich weiß, dass ich in der Rangordnung unter dir stehe, aber es wäre toll, wenn ich jetzt etwas Futter bekäme.“

Es ist also keineswegs ein sinnloses Verhalten, wenn ein Hund einem Menschen Hände oder Gesicht ableckt. Für den Menschen ist es vor allem ein Zeichen, dass das Tier sich in seiner Nähe wohl fühlt und dass es die Führung durch sein Herrchen gerne akzeptiert.

Hygienische Zweifel

Das Gerücht, Hundespeichel sei für den Menschen unbedenklich und sogar reiner als menschlicher Speichel, ist nicht zwingend richtig. Immerhin ist der Hund mit Zunge und Zähnen den ganzen Tag an Stellen zugegen, die durchaus mit Erregern durchsetzt sein können. Aas beim Spaziergang, der eigene Kot beim Säubern des Körpers und viele andere Dinge hinterlassen ihre Spuren im Hundemaul. Es mag also stimmen, dass der hündische Speichel kein großes Gefahrenpotenzial bietet, durch den Kontakt mit anderen Dingen allerdings können sich unangenehme Erreger auf den Menschen übertragen. Eltern, die also nicht möchten, dass der Hund ihrem Baby durch das ganze Gesicht leckt, haben damit Recht. Auch bei sich selbst sollten sie das Lecken des Gesichts zu vermeiden wissen.

Es wäre jedoch unfair und für den Hund nicht zu verstehen, wenn er seine Zuneigung nicht mehr zeigen dürfte. Sinnvoll ist es also, dem Tier lieber die Hände zum Ablecken anzubieten, denn diese sind hiernach schnell mit Seife und warmem Wasser waschbar. Wird es dem Hund also erlaubt, die Hände seines Herrchens abzulecken, so wirkt sich das positiv auf die Bindung beider Parteien zueinander aus.

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