Jack – Teil 1 von…wievielen, wissen wir noch nicht :-)
Sonntag, 17.September 2017
Wie angekündigt, gibt es von Jack noch mehr zu lesen. Ich, Claudia, konnte mich nur leider bisher noch nicht dazu aufraffen. Heute ist der letzte Tag von zwei Wochen „Erholungsurlaub“. Die erste Woche war geprägt von Reparatur- und Wartungsarbeiten in Haus und Garten und endete mit der Abholung von Jack am 8. September am Düsseldorfer Flughafen. Tja…und was soll ich nun sagen? Das was danach kam, war Angst, Sorge und die Ausgabe von viel Geld. Aber nun der Reihe nach:
Direkt am Samstag nach Jacks Ankunft hattte man uns ja bei der ortsansässigen Tierärztin den Besuch in einer Tierklinik empfohlen. Die Woche begann also am Montag mit dem Besuch in der Dierenkliniek im Ort Echt in den Niederlanden. Der erste Eindruck war hervorragend und daran sollte sich auch im Ganzen nichts mehr ändern. Ich habe -mal von dem Tierarzt abgesehen, der Julies Leben damals rettete- bei deutschen Tierärzten NIE eine derartige Freundlichkeit, Ruhe, Fürsorglichkeit erlebt, wie wir -Hund & Mensch- sie in der niederländischen Tierklinik erfahren durften!!
Jack wurde untersucht, geröngt…
…und aufgrund des katastrophalen Ergebnisses auf dem Röntgenbild wurde ein OP-Termin für den Donnerstag vereinbart. Hierbei sollte Jacks Bein an der sehr schlecht und absolut schief verheilten Bruchstelle durchgesägt, der Oberarmknochen mit einem Marknagel versehen werden. Da intern keine Platten mehr an dem Knochen angebracht werden konnten, wurde von einem externen Fixateur gesprochen. Ui ui ui…dachte ich mir. Menschen mit einem derartigen „Gestell“ kenne ich ja noch aus meiner Zeit auf der chirurgischen Station. Die Patienten dort schonen sich ja freiwillig 🙂 Aber wie erklärt man das einem Hund, dass er nun nicht mehr durch die Hecke brettern darf, um so böse Feinde wie Postboten, Pferde oder andere Hunde zu verjagen? Wie groß die Gefahr für ihn ist, wenn der Fixateur an einem Ast hängen bleibt?
Wir baten darum, an Jacks OP-Tag auch Sandy mitbringen zu dürfen, da Sandy seit ihrer Kastration im Augsut 2016 so gut wie jede Nacht erbricht. Jeden Morgen lief die Waschmaschine, um die Decken zu reinigen. In den letzten 14 Tagen passierte dieses Erbrechen vermehrt auch tagsüber. Sehr lange haben wir das auf Sandys, bedingt durch ihre weiterhin bestehende Angst allem Fremden gegenüber, vermehrtes Stressempfinden geschoben und bewusst vermieden, sie der doch sehr stressigen Situation einer deutschen Tierarztpraxis auszusetzen. Nur unter medikamentöser Sedierung erduldete sie z.b. den Nachbesuch bezüglich ihrer Kastration.
Ganz anders die Situation dagegen am Donnerstag. Nun gut, Begeisterung sieht anders aus. Aber alleine die Ruhe des Wartezimmers, die Ruhe in der Praxis und nicht zuletzt die Ruhe des männlichen (!) Tierarztes ließen auch Sandy relativ ruhig werden. Männer sind für sie weiterhin der Angstfaktor Nummer 1. Auch nach über drei Jahren, die sie nun bei uns lebt, macht sie um Klaus einen großen Bogen!
Langer Rede, kurzer Sinn. Wir konnten ja nicht ahnen, was uns am Ende des Tages erwarten würde.
Während Jack in meinen Armen in den Schlaf der Narkose fiel, wartete Klaus mit Sandy im gleichen Raum. Jack wurde zur Vorbereitung der OP von einer Helferin weg gebracht und nun war Sandy an der Reihe. Blutentnahme aus einer Halsvene. Die Proben gingen direkt in hauseigene Labor. Röntgenaufnahmen…kein Fremdkörper im Verdauungstrakt, der eine Erklärung für das Erbrechen gewesen wäre. Stattdessen ein leerer (ich habe Sandy ebenso wie Jack ab dem Vorabend nichts mehr zu essen gegeben), aber prall mit Luft gefüllter Magen..merkwürdig. Aber erst mal hieß es abwarten, was die Laborwerte ergeben würden. Also mit Sandy zurück ins Auto und in einem netten Café im kleinen Ort ein paar Kilometer weiter eine Kleinigkeit essen. Sandy lag währenddessen ruhig und entspannt in der Transportbox im Auto. Um 12 Uhr sollten wir wieder in der Praxis sein.
Aber Sandys Laborwerte waren einwandfrei. Man empfahl uns „in den Bauch zu schauen“…sprich: Sandy aufmachen und schauen, was innen zu sehen ist. Auf meinen Hinweis, dass ich nur noch den Freitag Urlaub haben würde, schaute man in den Kalender, schob dort ein paar andere Tiere (Impfungen, allgemeine Kontrollen) in einen „anderen“ Behandlungsraum und schuf damit Platz für Sandys OP. Da Jack noch schlief und Sandy ja länger operiert werden würde, fuhren Klaus und ich nach Hause. Um 17 Uhr sollten wir wieder da sein. Pünktlich standen wir auf der Matte. Aber Sandy wollte nicht wach werden. Die Wartezeite nagte unendlich an meinen Nerven.
Das Gespräch mit dem Arzt ergab, dass Sandy eine sehr stark vergrößerte Milz hatte (wurde operativ entfernt) und der Übergang Magen/Darm (Pylorus) extrem verengt war (wurde geweitet). Keine erkennbare Ursache. Gewebeproben wurden entnommen und eingeschickt.
Als Sandy sich dann anschickte, endlich die Augen zu öffnen, durfte ich mich zu ihr in die Box setzen. Jacks Box gegenüber war offen und er kam zu mir und Sandy…mit zwei geraden Vorderbeinen 🙂
Ein Stück Knochen (15mm) hat man entfernen müssen. Die entstandene Lücke wird sich mit der Zeit mit neuem Knochen füllen. Der Marknagel wird im Knochen verbleiben, während der externe Fixateur nach 8-12 Wochen entfernt wird.
Nach Hause ging es dann mit zwei ziemlich müden Hunden und mindestens genauso müden zwei Menschen. In den Tagen vorher waren wir nicht untätig. Ein „Krankenzimmer“, eigentlich nur für Jack gedacht, wurde hergerichtet. Er soll in den vielen Wochen nicht toben oder alleine draußen im Garten mit den anderen Hunden spielen und sich auch nicht zuviel bewegen.
Animal Care Thassos e.V. hat sofort zugesagt, sämtliche Kosten für Jacks OP und Genesung zu übernehmen. Die Kosten sind allerdings immens…1376,45 €
Der Verein finanziert sich nur aus Spenden, Erlösen aus Verkaufsbasaren und den Schutzgebühren, die für die neuen Besitzer bei der Vermittlung der Hunde anfallen. Dennoch versucht der ACT alles machbare für die Tiere auf Thassos zu tun. Sollte sich jemand berufen fühlen zu helfen…unten auf unserer Homepage ist ein Button, mit dem man dem Verein Spenden via Paypal zukommen lassen kann.
Die Kosten für Sandys Operation haben allerdings auch uns umgehauen…1080 € !! Mal abgesehen davon, dass es Sandy auch schlechter hätte treffen können, als ihre ehemalige Familie sie bei uns abgeladen und nie mehr abgeholt hat. Aber ob sich diese absolut verantwortlose Familie auch darüber im Klaren war, welche Verantwortung und Kosten sie uns da aufgebürdet hat??? Um nichts in der Welt würde ich Sandy wieder abgeben wollen…aber diese Rechnung tat schon verdammt weh.
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