Ein paar sehr kritische Gedanken…

Sonntag, 20.November 2011

Vor ca. zwei Wochen stellte Michael Aufhauser, Begründer des österreichischen Tierschutzzentrums „Gut Aiderbichl“ sein neuestes Projekt vor: Das Affenrefugium Gänserndorf bei Wien.
Der 59jährige ehemalige Tourismusmanager, der mit seinem Aiderbichl-Konzept, notleidende Tiere aufzunehmen, um sie anschließend mitleidstouristisch zu vermarkten, mittlerweile eine Art Imperium von zwanzig „Gnadenhöfen“ in Österreich, Süddeutschand und der Schweiz aufgebaut hat, hat offenbar einen Nerv der Zeit getroffen.
Ganze Busladungen meist älterer Herrschaften branden täglich allein über das Stammhaus in der Nähe von Salzburg herein. Man spricht von mehr als hunderttausend Besuchern pro Jahr, die die vor dem Schlachter geretteten Pferde, Kühe, Schweine, Gänse oder Hühner besichtigen wollen.
Während allein Eintrittsgelder (geführte Tour 24 Euro!), Restaurants und der Verkauf von Merchandisingartikeln Millionenumsätze sichern, wird das wirklich große Geschäft mit Spenden und Patenschaften gemacht, die den Besuchern intensiv aufgedrängt werden. Nicht wenige vererben „Gut Aiderbichl“ ihren kompletten Nachlass. Wofür eigentlich?
Für das gute Gefühl, dass Aufhauser im Gegenzug offeriert, weniger schuld sein zu müssen an der Ausbeutung von Tieren, das man durch das eigene Konsumverhalten mit verursacht.
Als Spender für Aiderbichl braucht man nicht über das eigene Verhalten nachzudenken, geschweige denn zu ändern. Es genügt eine Gnadenhofspende für die Patenschaft von Kuh Yvonne abzudrücken, die werbewirksam auf den Gnadenhof verbracht wurde und schon kann man sich ohne schlechtes Gewissen demnächst wieder Cordon Bleu und Kalbsmedaillon schmecken lassen.

Fortsetzung folgt

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