Christy – meine wilden Tage!
Montag, 25.März 2013
Ihr kennt mich ja doch noch alle! Ich bin Christy! Die hier auf dieser Homepage den Besucherrekord erreicht hat. Klar – bei meinem Aussehen ist das doch kein Wunder! Aber ich glaube, ich fange da noch einmal von vorne an, damit es alle verstehen.
Gefunden wurde ich am Straßenrand, lag da zwischen meinen toten Geschwistern. Schön war das nicht gerade. Das war noch auf der griechischen Insel Thassos. Eine englische Frau nahm sich aber meiner an und versorgte mich mit Milch und Futter, denn ich war gerade mal 10 Tage alt. Ich sage Euch, ich wurde da verwöhnt. Zuerst dachte ich, ich wäre tot und schon im Himmel.
Aber dann merkte ich, ich lebe und dass es schön sein kann, ein Hund auf Thassos zu sein. Man muss nur die richtige Familie haben.
Aber nach knapp drei Monaten hieß es umziehen und ich kam in eine neue Familie. Sie nannten sich meine Pflegefamilie und ich hörte, dass ich schon bald eine große Reise antreten sollte. Warum? Mir gefiel es doch da. Tatsächlich, zwei Wochen später wurde ich in einen kleinen Käfig gesperrt, sie nannten es Transportkorb. Als sie das machten, hatten sie feuchte Augen und streichelten mich. Ich wurde mit dem Auto von lieben Menschen zur Fähre gebracht und durfte mit einem Schiff fahren. Das war ja noch okay, aber warum wurde ich eingesperrt? Ich konnte mich nicht erinnern, etwas Verbotenes getan zu haben. Hatte nichts gestohlen, und war auch in keine gewalttätigen Demonstrationen oder Fanausschreitungen verwickelt worden. Weil man dachte, ich würde sicher randalieren, gab man mir vorher zur Beruhigung eine halbe Tablette, die ich widerwillig schluckte.
Dann ging’s Stunden später in ein großes Gebäude und es hieß, das wäre der Airport von Thessaloniki. Airport? Flughafen? Ich weiß bis heute nicht, was da passierte. Ich wurde von meinen Flugpaten, ein neues Wort für mich!, mit in einen langen Raum genommen, wo schon viele Menschen saßen. Hhm, dachte ich, keine Pflegefamilie mehr, jetzt hast Du Flugpaten. Ist das besser oder schlechter?
Plötzlich fing das Ding, in dem wir saßen, an zu brummen und sich zu bewegen. Ich habe mich lieber ganz klein gemacht und war mucksmäuschenstill.
Nach zweieinhalb Stunden war alles vorbei und ich atmete auf. Ich weiß jetzt, ich hatte da Flugangst, obwohl ich nicht so genau weiß, was das bedeutet. Aber das Wort habe ich aufgeschnappt.
Dann ging alles ganz schnell. Meine Flugpaten wollten mich wohl auch nicht haben und verschenkten mich an jemanden, der in Köln, so hieß der Ort, wo ich plötzlich war, auf mich schon gewartet hatte.
Es gab also wieder eine neue Pflegefamilie: Ein netter Mann und eine sehr wilde Tochter. Dazu ein Vierbeiner, die mir erzählten, dass sie auch von Thassos kommt und hier leben würde.
Na prima, dachte ich! Zu essen gab es genug, Spielgefährten hast Du auch. Hier kannst Du bleiben.
Aber das war ein Trugschluss. Das Abenteuer war noch lange nicht zu Ende. Aber davon mehr im nächsten Brief. Und ich verspreche Euch, es wird noch ganz schöne Überraschungen geben.
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