Christy – meine wilden Tage 2.Teil

Mittwoch, 27.März 2013

Ja, Leute, da bin ich wieder, wollte Euch doch erzählen, wie es weiterging. Um es kurz zu machen, ich fühlte mich zuerst sauwohl und dann  hundeelend. Ich hatte nämlich mitbekommen, dass meine Pflegefamilie – ja, so nannten sie sich auch – zwei Anzeigen aufgegeben hatte, um mich weiter zu vermitteln. Um mich wieder los zu werden, heißt das ja wohl im Klartext!!! Leute, warum? Ich hatte echt nichts gemacht und sollte schon wieder weg. Ich verstand die Welt nicht mehr. Irgendetwas lief da ja wohl schief mit mir. Am Aussehen kann es nicht gelegen haben. Ich weiß, dass ich süß aussehe. Alle sagten das und wollten mich streicheln.
Dann klingelte mal abends ständig das Telefon und ich erfuhr so beim Toben, dass sechs Familien wegen mir angerufen hätten. Natürlich schmeichelte mir das, aber ein Unbehagen blieb. Hier hatte ich doch alles. Gutes Futter (ganz wichtig!), zwei Spielkameraden zum Toben und zwei Menschen, die mich kraulen mussten. Aber dann hörte ich, dass alle sechs Familien nicht infrage kämen. Meine Pflegefamilie hatte an jeder etwas auszusetzen.  Das wiederum stimmte mich positiv.

Es blieb ein paar Tage ruhig und ich dachte schon, dass Thema hat sich erledigt, als das Telefon wieder klingelte. Nein – nicht nur einmal, sondern plötzlich riefen wieder vier Leute an, die mich toll fanden. Na ja, toll finde ich mich ja auch.
Einer wollte sich sofort in Bewegung setzen, um mich anzusehen und gegebenenfalls direkt mitzunehmen. Da war ich ganz schön sauer. Bin ich denn ein Sonderangebot, welches man direkt mitnimmt? Aber irgendetwas schien auch meiner Pflegefamilie nicht zu gefallen und sie verständigten sich darauf, dass eine Familie aus Köln mich mal ansehen durfte. Aus Köln! Da war ich doch erst ein paar Tage vorher am Flughafen angekommen. Zuerst war ich ja skeptisch, was da wieder auf mich zukommen würde. Dann aber war ich begeistert. Zwei sehr nette erwachsene Menschen und drei kleinere der selben Gattung. Ich wusste, das würden ganz tolle Spielkameraden sein. Das eine Ding war zwar noch arg klein, aber es hatte bereits meine Sympathien. Später musste ich dann feststellen, dass Menschen mit drei Monaten noch arg rückständig sind. Ich bin auch drei Monate alt, kann aber schon alleine essen, trinken, kann bellen und laufe herum so viel ich will. Aber so ein kleiner Mensch mit drei Monaten. Nichts mit los!
Bei der Fahrt von Köln nach Schwalmtal war dann auch noch das Auto der Familie auf der Autobahn liegen geblieben und ich musste ganz schön warten, bis alle hier waren. Die Familie wollte aber noch einmal über alles sprechen und fuhr (mit einem Leihwagen) nach Köln zurück. Kaum dass sie da waren, riefen sie schon an, sie wollte mich adoptieren. Adoptieren – das klang doch gut. Am nächsten Tag wurde ich abgeholt und ich hörte noch wie meine alte Pflegefamilie nach jemandem suchte, der in Köln den Nachbesuch machen könnte. In Köln angekommen wurde ich nur verwöhnt. Körbchen, Futter, jede Menge Leckereien waren schon vorhanden und ich taute völlig auf. Heute denke ich, dass ich da überdreht habe. Ich spiele sehr gerne wild und dann denke ich nicht an meine spitzen Milchzähne, die ich ja noch habe. Die Kinder fanden das gar nicht toll und auch die Mutter war ziemlich überlastet, als dann noch zwei der Kinder krank wurden.
Ich kam also nach sechs Tagen wieder zurück, denn dieses Rückgaberecht war der Familie eingeräumt worden.
Durfte ich jetzt bleiben? Nein! Hinter meinem Rücken wurde eine Frau angerufen, die sich in der Zwischenzeit auch für mich interessierte. Sie kam noch am Abend und wir mochten uns direkt.

Natürlich gibt's auch ein Herrchen

Sie wollte mich unbedingt ihrem Sammy vorstellen. Sammy? Das ist ihr Hund. Bis vor kurzem hatte sie zwei Hunde, aber Piccolino, der zweite Hund, musste eingeschläfert werden und Sammy trauerte arg um seinen Freund. Ich seufzte tief und überlegte, ob ich jetzt den Seelentröster für Sammy spielen muss. Man kann’s ja mal versuchen. Ich also mit ins Auto, das bin ich ja schon gewohnt, und ab in mein neues Zuhause. Im ersten Moment erschrak ich fürchterlich, als da so ein schwarzbraunes Ungetüm auf mich zu kam. Warum hatte mich niemand gewarnt, dass Sammy die Ausmaße eines mittleren Braunbären hat? Ich konnte plötzlich sagenhaft schnell rückwärts laufen, was ich bisher noch nie geübt hatte. Doch dann merkte ich, dass Sammy ein richtger gutmütiger Hund war. Aber es gab da noch etliche Mitbewohner, die ich sogar jetzt noch nicht überblicken kann: Katzen. Die kenne ich von Thassos und komme gut mit ihnen aus. Sie sind in meinen Augen ziemlich zickig. Welches vernunftbegabte Wesen liegt stundenlang vor einem Mauseloch und wartet, dass die Maus erscheint und dann …………happs. Dabei schmeckt eine Maus ziemlich fade.

Das Monster, Frauchen und ich!

Einen großen Vorteil hat das Haus aber: Eine große Katzenklappe und ich denke, dass ich da noch eine Zeit hindurch passe, um im Garten herumzutoben. Am nächsten Tag erschien dann wieder meine Pflegefamilie und ich erschrak, ob sie mich schon wieder abholen wollten. Aber nein, es wurde nur ein Schutzvertrag aufgesetzt. Ich denke, das ist etwas, worin steht, dass ich immer gut versorgt und richtig verwöhnt werden soll. Übrigens hatte mein neues Frauchen an diesem Tag Geburtstag und ich denke, sie hat sich das schönste Geschenk selbst gemacht, nämlich MICH! 🙂

Dann eben nicht!

Geht doch!!!!

Der interessiert sich einfach nicht für mich!

Ja, das war meine Geschichte über meine wilden Tage, die jetzt hoffentlich zu Ende sind.
Ich danke allen. die mir so geholfen haben zu überleben:

Lynne, Tanja, Klaus, Claudia und meine beiden Familien in Köln und Nettetal.
Da fallen mir sicher noch ein paar andere Menschen ein z.B. mein Tierarzt und und und…ach, genug!

Es grüßt Euch bis bald mal

Geburtstagskaffee

Eure Sissy, früher Louie und Christy

Mein neues Frauchen und ich

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