Die Zecken sind da!

Samstag, 20.April 2013

Achtung! Die Zecken sind wieder aktiv! Kein anderes Tier ist für so viele Infektionen verantwortlich wie dieser kleine Blutsauger. Bei Temperaturen über 7°C erwachen sie aus der Winterstarre. Zecken können als Überträger von Krankheiten nicht nur dem Menschen, sondern auch Heimtieren gefährlich werden. Also sollten Sie Ihre Schützlinge nach jedem Spaziergang auf Zecken untersuchen.

Infektionen wie Borreliose, FSME und Babesiose sind für Haustiere sehr gefährlich. Die Babesiose, auch „Hunde-Malaria“ genannt, wird durch die so genannte Auwaldzecke übertragen. Erste Symptome sind Erschöpfung und Appetitlosigkeit, die sich bis zur Blutarmut (Anämie) mit Fieber und Lethargie steigern können. Im Verdachtsfall sollte sofort der Tierarzt aufgesucht werden, denn ohne Behandlung verläuft die Erkrankung tödlich. Das gilt auch für die Gehirnhautentzündung FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis). Auch hier sind Schwäche und Schläfrigkeit erste Warnsignale, gefolgt von hohem Fieber und Krampfanfällen. Allerdings wird FSME meist nur bei immunschwachen Tieren diagnostiziert. Borreliose kann im Frühstadium durch eine Behandlung mit Antibiotika geheilt werden. Ohne Behandlung kommt es zu Fieberschüben, Müdigkeit und Gelenkentzündungen, die schließlich zu Lähmungen führen. Eine Impfung ist empfehlenswert, bietet jedoch leider auch keinen hundertprozentigen Schutz.

Besser schützen „Spot-on“-Präparate vom Tierarzt. Sie werden in den Nacken und bei größeren Hunden an den Rutenansatz geträufelt, so dass das Tier sie nicht ablecken kann. Es gibt Präparate, die sowohl abwehrend als auch abtötend gegen Zecken wirken. Vorsicht ist bei dem Wirkstoff „Permethrin“ geboten. Während Hunde das Präparat sehr gut vertragen, ist es für Katzen giftig.
Für Hunde sollen spezielle Halsbänder angeblich eine gute Alternative sein, aber ich habe noch kein Halsband gefunden, dass tatsächlich hilft. Nachdem es nass geworden war, verflüchtigte sich sofort seine Wirkung.
Da es sich hier auf dem Land noch immer nicht überall herumgesprochen hat, noch einmal der Hinweis: Zecken fallen nicht von den Bäumen, sondern lauern auf den Spitzen langer Gräser und Sträucher!
Hier sollte jetzt eigentlich Schluss sein, aber mir fällt ein, dass über das Entfernen von Zecken noch nicht geschrieben wurde.

Da die Borrelien im Darm der Zecke sitzen, sollte man sie nicht mit Lösungsmitteln, Klebstoff, Nagellack oder Öl behandeln, die Zecke kann sonst den Darminhalt samt Borrelien erbrechen.
Zecken sollten am besten mit einer Pinzette oder Zeckenzange vorsichtig herausgezogen werden. Notfalls kann man sie mit den Fingernägeln herausziehen. Das erfordert anfangs vielleicht etwas Überwindung, aber so entferne ich die Zecken immer bei unseren Hunden. Quetschen ist bei dieser Art der Entfernung zu vermeiden. Zerquetschen können Sie sie anschließend, wenn Sie die Zecke herausgezogen haben. Das ist zwar etwas eklig, aber wirkungsvoll. 🙂
Sind die Mundwerkzeuge der Zecke steckengeblieben, kann normalerweise auf
weitere Maßnahmen verzichtet werden. Meist werden sie nach kurzer Zeit vertrocknen und fallen aus der Einstichstelle.
Zecken hinterlassen nach ihrer „Mahlzeit“ eine kleine juckende Stichstelle, die durchaus  mehr oder weniger stark gerötet sein kann.

Über die Frage, wie denn eine Zecke entfernt werden soll, mit einer Drehbewegung oder gerade ziehen,
links oder rechts herum drehen, wurde und wird fast „ideologisch“ gestritten. Ich enthalte mich deshalb jeden Kommentars. 🙂

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