Zwei haben überlebt !
Sonntag, 18.Mai 2014
Donnerstagabend 20.10 Uhr. Yanna, einer unserer Hündinnen, stromert durch den Garten, verfolgt von meinen misstrauischen Blicken, denn sie hat in diesem Jahr schon zweimal einen Jungvogel im Maul gehabt. Tot! Kopf abgebissen!
Plötzlich sehe ich sie mit einer Art Ball durch’s Gras traben. Ich springe elektrisiert auf und laufe zu ihr hin. Ein Nest! Ein Vogelnest komplett mit fünf halbnackten Jungvögeln. Ich schreie sie an und sie lässt das Nest fallen. Ein Jungvogel ist schon tot. Zwei werden sterben, denn ihre Gedärme hängen am Bauch heraus. Zwei scheinen noch unversehrt zu sein.
Ich erspare es mir, etwas über meinen Gemütszustand zu schreiben.
Es ist zehn Minuten nach acht Uhr und ich weiß nicht, wo ich Aufzuchtfutter für halbnackte Jungvögel hernehmen soll. Vor 15 Jahren hatten wir schon einmal zwei Kohlmeisen groß gezogen, die aus dem Nest gefallen/gestoßen waren. Die hatten damals noch gar keine Federn. Es waren also nicht etwa Jungvögel, die außerhalb des Nestes von der Vogelmutter gefüttert wurden.
Was jetzt tun? Eine Einwegspritze hatten wir zufälligerweise noch. Aber Brei aus was anrühren? Der Versuch: Eigelb, etwas Eierschale, Corn Flakes, ein Löwenzahnblatt und Wasser in einem Mörser zerkleinern. Es klappte! Das musste bis Freitagmorgen reichen. Da wollte ich sofort zu einem Tiergeschäft fahren.
Freitagfrüh zum Tierhandel und Aufzuchtfutter für Jungvögel gekauft. Zuhause angekommen stellte ich fest, dass das Futter zu groß für die Einwegspritze war. Es passte, mit Wasser vermischt, nicht vorne durch die Öffnung. Samira, meine Tochter, kam auf die glückliche Idee, das Futter den Kleinen mit zwei Essstäbchen zu geben. Eine Pinzette wäre wegen der Verletzungsgefahr zu gefährlich gewesen.
Mittags kam Claudia mit einer Wabenplatte voller Drohnenlarven an, die ihr ein befreundeter Imker geschenkt hatte. So blieben die Essstäbchen weiterhin im Einsatz.
Nach 24 Stunden brauchten wir die Schnäbel der Vögelchen nicht mehr öffnen. Wenn sie uns hörten, rissen sie diese von selbst auf. Inzwischen hat ihr Federkleid zugenommen, aber wir wissen noch immer nicht, was wir da groß ziehen. Sollte ein Ornithologe unter denen sein, die das lesen, wären wir für einen Tipp dankbar.
3 Comments to Zwei haben überlebt !
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Hallo, habe selber Amseln , Dohlen und Rabenkrähen großgezogen. Ich „tippe“ bei dem Schnabel und den Zehen auf Specht. Die Drohnen zu füttern ist schon mal gut. Ich kann Beo- Perlen nur empfehlen, Regenwürmer, gekochtes Eigelb, ein wenig Rinderherz und Katzenfutter zur Not, aber hier mein Tipp: die Frau Dr.Ungerechts in Elmt ist Vogelexperte! Sie hat auch ein Breichen parat, das mit Wasser angerührt gut durch ein Spritze geht. Vorne die Spritze abschneiden und entgraten. Dann noch ein sehr hilfreiche Adresse, wenn es ums Auswildern geht: willi hilft@web.de und die Wildvogelhilfe.
Herzlichen Glückwünsch, in den nächsten Wochen gibt es keine Langeweile mehr!
MfG. d. Schubert
Hallo,
brüten Spechte nicht in Baumhöhlen? Muss ich mal googeln. Kleiber habe ich eigentlich oft hier. Beo-Perlen, das fiel mir jetzt auch wieder ein. Waren irgendwo im Hinterkopf verschollen. Die beiden Adressen habe ich mir notiert. Das Auswildern meiner Kohlmeisen vor ca. 12 – 15 Jahren ging reibungslos vonstatten. De ersten Tage kamen sie noch durch die große Schiebetüre ins Wohnzimmer und flogen zu einem Teller, auf dem Mehlwürmer lagen. Aber nach c. einer Woche war auch das vorbei.
Danke und liebe Grüße
Klaus
Ich meine auch, dass Spechte in Baumhöhlen brüten. Samiras Idee die Vögel mit Essstäbchen zu füttern ist wirklich genial. Viel Erfolg bei der Aufzucht. Keine leichte Arbeit, aber ihr schafft es bestimmt!