Peter und Sandy
Sonntag, 15.Juni 2014
Manchmal ändern sich die Dinge in wenigen Minuten, besonders wenn eine Frau wie Claudia daran beteiligt ist. Hatte sie es noch am Abend zuvor strikt abgelehnt, Peter bei uns aufzunehmen, so saß sie schon am nächsten Morgen am Telefon um zu sehen, ob man Peter nicht hier operieren könnte. Dazu sollte Peter einen Tag vor der geplanten OP zu uns kommen. Das wurde so mit Hilfe von ACT in die Wege geleitet. Doch schon Stunden später warf sie alles wieder über den Haufen, Peter könne sofort kommen. Der OP-Termin war auf den 17. Juni gelegt worden. Unser Hausarzt kann diese OP allerdings nicht selbst durchführen, sondern empfahl einen Spezialisten in Heinsberg.
Freundlicherweise brachten uns die beiden holländischen Damen den kleinen Peter auf halbem Weg entgegen. Unser Treffpunkt war Elten bei Emmerich, wo das Elternhaus meines Vaters stand und ich konnte es nach 30 Jahren selbst einmal wiedersehen. Von den neuen Besitzern wurden wir sehr freundlich zu einem Kaffee eingeladen. Peter kam mit und begleitete uns so, als wäre er schon jahrelang bei uns. Dieses springlebendige Häufchen Hund ist einfach nur freundlich zu jedem.
Leine, wozu eine Leine? Peter läuft anhänglich wie er ist, ganz ohne Leine mit.
Ja und einen Tag vorher kam Sandy mit Frauchen und der kleinen Sofie (Sophie). Sandy besteht nur aus Angst, Angst und nochmals Angst. Sie stammt aus Bulgarien und wurde hier in Deutschland in einer Art Gitterkäfig gehalten, während vier große Hunde frei in der Wohnung herumliefen. Über diesen Besitzer schweigt des Sängers Höflichkeit. Die Familie nahm Sandy aber mit, um sie zu retten.
Tränenreich wurde Sandy uns für eine Zeit überlassen, damit sie hier bei uns Ruhe und Spielkameraden findet, so dass sie selbstsicherer wird.
Die erste Nacht verbrachte Sandy versteckt zwischen unserem Zaun und einer Wand des Holzschuppens. Tagsüber verließ sie ihr Versteck und legte sich unter die tiefhängenden Zweige einer Tanne.Immerhin hatte sie den Napf, den wir ihr hingestellt hatten, ratzeputz leer gegessen.
Am Abend beobachteten wir vom Schlafzimmerfenster aus, wie Sandy mit Peter, der ja gerade erst angekommen war, spielte. Das stimmte uns sehr froh, denn Sandy war den ganzen Tag nicht aus ihrer Deckung heraus gekommen. Auch am frühen Morgen, als wir aufstanden, konnten wir beobachten, wie beide miteinander spielten. Erst als Sandy uns erspähte, verschwand sie und wir waren den ganzen Vormittag damit beschäftigt zu überlegen, wo sie sich versteckt haben könnte. Gegen 12.30 Uhr fand ich sie endlich versteckt in unserem Komposthaufen. Claudia kam und nahm sie an die Leine, wo beide dann zwei kleine Hunde vor dem Zaun begrüßten. Dabei taute Sandy sogar ein bisschen auf. Später wurde sie gebürstet, was sie sehr genoss.
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Doch irgendwie fragt man sich, warum konnte dem Peter und den Vorbesitzern nicht geholfen werden, ohne dass er sein Zuhause verlassen musste. Der kleine Peter sieht wirklich lieb aus. Ich hätte Himmel und Erde bewegt, dass uns geholfen würde. Ich könnte mir nicht vorstellen mich von dem Easelchen (Easy ein Jack Beagle) oder den Wasserschildkröten (man übernimmt sogar die Haustiere der Kinder!) trennen.