Kann mir jemand einen Rat geben? 2. Teil

Montag, 8.September 2014

Jetzt muss ich erst einmal den Anschluss an den ersten Teil finden. Das fällt mir etwas schwer, weil ich erstens müde bin und mich zweitens mit so einem rechten Vollpfosten auf Facebook herumgestritten habe. Der Satz „Die Weltanschauung derjenigen Menschen ist am gefährlichsten, die die Welt nie angeschaut haben“ stimmt meines Erachtens immer! Wobei man für „gefährlich“  auch noch „enstirnig oder dumm“ einsetzen könnte.
Aber zurück zu unserem Garten! Garten stimmt eigentlich nicht. Zurück zu unserem Grundstück! Ja, das passt besser.
Ich hatte im ersten Teil geschrieben, dass wir es in drei Teile getrennt  hatten. Der erste Teil am Kopfende war als erste Heimstatt für meine Feneks gedacht gewesen. Dort lebten sie auch zehn Jahre. Doch vor zwanzig Jahren kamen meine verstorbene Frau Gabi und ich auf die glorreiche Idee, Bambus anzupflanzen. Neben einem Tümpel, der sich aus Regenwasser speiste und für die Feneks als Wassereservoir diente, setzten wir einen wunderschönen großen Bambus. Der Verkäufer in den Niederlanden erkärte uns, dass diese Sorte besonders schnell wächst und sehr groß würde. Leute, die Bambus kennen, ahnen, was jetzt kommt. Wir hatten jedenfalls keine Ahnung, dass es hostbildenden Bambus gibt und Bambus, der Rhizome bildet.
Aus dem Internet:
„Bei der Pflanzung von Bambus im Garten ist zu beachten, dass viele Bambusarten unterirdische Wurzelausläufer (Rhizome) bilden. Eine derartige Ausbreitung kann erwünscht und oftmals auch sehr wirkungsvoll sein. Möchte man jedoch seine Pflanze in gewissen Grenzen halten, z. B. als Solitärpflanze oder auch zum Nachbargrundstück hin, muss eine Rhizomsperre verwendet werden. Meist zeigt sich das Problem erst einige Jahre nach der Neupflanzung. Ausläufer können dann bis zu 18 Meter von der Mutterpflanze entfernt auftauchen. Dabei nehmen sie keine Rücksicht auf Folienteiche, Steinplatten, Drainagen oder auf des Nachbars Grundstücksgrenze“.
Anfangs dachte ich ja noch, ich könnte ihn mit dem Rasenmäher in Schach halten. Aber das Ergebnis war gerade umgekehrt. Je mehr ich die Ausläufer absäbelte, desto mehr neue kamen aus der Erde. Nach 18 Jahren dachte ich die Notbremse ziehen zu müssen. Mit vier Freunden arbeiteten wir uns fünf Samstage durch das Wurzelwerk des Bambus. Dazu gehörte das Ausgraben der kleinen Teichwanne und der Rohrleitung vom Fallrohr der Dachrinne zum Teich.

Der ehemalige Fenek-Tümpel

Der ehemalige Fenek-Tümpel

Nachdem  2/3 geschafft waren, hatte ich vier Freunde weniger, aber noch genug Bambus. Völlig verzweifelt sah ich auf den Rest der Bambus-Plantage und auf ein Stück Gelände, das nur aus tiefen Löchern und aufgeschütteten Erdhügeln bestand. Leider war alles so verwurzelt und im Nu wieder zugewachsen, dass es keine Möglichkeit gab, alles wieder aufzufüllen. Außerdem gab es ja noch genug Bambus, dem ich dann Monate später mit Hilfe von Claudia in Angriff nahm.

Teilansicht des ehemaligen Fenek-Geheges

Teilansicht des ehemaligen Fenek-Geheges

Wir gruben wieder tiefe Löcher, um die Wurzeln  und Wurzelstücke auszugraben und bildeten damit wieder neue Erdhügel, aus denen nach ein paar Tagen oder Wochen auch schon wieder Bambus aus irgendwelchen Restwurzeln nachwuchs. Sisyphusarbeit nennt man das wohl! Auf dem rechten Foto können sie die Erdhügel, Rinnen und Löcher erahnen.
Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es zwar immer wieder Bambussprößlinge, die aber sofort von mir eleminiert und wenn möglich mit der Wurzel ausgegraben werden. Zur Erklärung: Auch die kleinsten Wurzelstücke, die abgebrochen im Erdreich vergraben sind, treiben immer neu wieder aus. Glücklicherweise haben die Rhizome ihre unterirdische Wühlarbeit auf dem Nachbargrundstück aber eingestellt. Dort mussten wir heimlich über den Zaun klettern, um die Bambussprößlinge auszugraben.
Bis hierher hört sich doch alles ganz gut an, wenn man nicht an die Tag, Wochen und Monate Arbeit denkt, wo einem manchmal der Gedanke überfiel: Ich schaffe das nicht! Der Bambus ist stärker!! 🙂

Teil 3 folgt in einigen Tagen! 😉

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