Fips
Freitag, 24.Juli 2015
Tja, wo fängt man an…Klaus meinte, es sei diesmal wieder an mir, etwas für die Homepage zu schreiben. Aber wie fängt man an, wenn sich Freude, Wut und Verzweiflung mischen? Warum diese Emotionen, möchtet ihr, möchten Sie sicher wissen. Ich werde versuchen, es zu erklären. Einem ‚Schnäbbels‘, wie man mich liebevoll nennt, wird das sicher nicht schwerfallen (so meint zumindestens mein Herzallerliebster 😉 )
Also:
Freude deshalb, weil einem jungen Hund nun doch die Möglichkeit gegeben wird, ein Zuhause zu finden, in dem er sein Leben verbringen kann (realisieren Spontankäufer, die einen süßen, kleinen Welpen kaufen, eigentlich, dass ein Hund durchaus 12 – 16 Jahre alt werden kann?)
Wut, weil dieser Zwerg, der seit Donnerstagmorgen bei uns im Haus ist, von einer Züchterin (ich bevorzuge den Begriff Vermehrer) stammt, die einer jungen Familie diesen Hund verkauft hat, einzig und alleine zu dem Zweck, für diesen Mischling sehr viel Geld zu kassieren.
Verzweiflung…wir helfen jetzt zwar diesem einen Hund. Aber Hunde dieser Art gibt es noch mehr und wird es immer geben. Es ist wie ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Sie werden regelrecht produziert, Ausschussware wird wortwörtlich entsorgt.
Aber nun zur Geschichte von Fips (Namenspatin ist eine sehr liebe Kollegin von mir, die maßgeblich dazu beigetragen hat, dass der Kleine ein Chance auf ein schönes, langes Leben hat):
Fips erblickte am 27. April diesen Jahres bei einer Hundevermehrerin hier in der Nähe das Licht der Welt. Gute 7 – 8 Wochen später trug sich eine junge Familie mit dem Gedanken ihrem fast 1-jährigen Sohn zum Geburtstag einen Hund zu schenken. Wie der Kontakt zustande kam, entzieht sich meiner Kenntnis. Die junge Familie hatte noch nie vorher einen Hund und so wurde natürlich die Verkäuferin befragt, die alle Fragen der Familie so beantwortete, dass diese den Hund auch garantiert kaufen würde. Ja, so eine kleines Kind und der Hund würden sich hervorragend vertragen, ja, der Hund sei selbstverständlich auch stubenrein. Natürlich auch grundimmunisiert und entwurmt, es gäbe sogar Papiere und ja sicher kann man auch einen so jungen Hund ausschließlich im Garten halten. Die junge Familie könne sogar zu einem guten Preis das Zubehör (Schlafkorb, Leine, Geschirr und Futter) käuflich bei ihr erwerben. Das ‚Geschäft‘ wurde getätigt, die Familie zahlte sage und schreibe 800 € für einen Mischlingswelpen plus die Kosten für das Zubehör.
Schon in der ersten Nacht bereute man den Kauf. Der Kleine, bisher gewohnt bei Mutter und Wurfgeschwistern zu sein, heulte und jammerte. Dass er nicht stubenrein war, braucht man einem Hundekenner wohl jetzt nicht zu erklären. Kleinstkind (noch im Krabbelalter) und Welpe…schnell lagen die Nerven mehr als blank und fortan nächtigte Fips in der fensterlosen (aber ausgeschalteten 🙂 Sauna oder beim Nachbarn. Und dort entdeckte ihn meine Kollegin und Fips eroberte deren Herz. Diese konnte ihn jedoch wegen mangelnder Zeit (sie arbeitet Schichtdienst wie ich auch…und nicht jeder hat einen Mann mit viel Zeit zuhause 😉 )
Lange Rede, kurzer Sinn. Mittwochabend klingelte das Telefon. Nein, es ginge einfach nicht mehr mit dem Kleinstkind und einem so jungen Welpen. Am nächsten Morgen haben wir Fips dann herausgekauft und abgeholt. Natürlich nicht zu diesem irrsinnigen Preis der Hundevermehrerin. Der jungen Mutter ging es nur noch darum, dass der kleine Hund ein gutes Zuhause finden würde. Am Nachmittag waren wir beim Tierarzt. Die ‚Papiere‘ entpuppten sich, wie vermutet, als ‚Nationaler Impfpass‘. Der blaue, internationale Impfpass, ist kostenpflichtig und wird nur ausgestellt, wenn der Hund gechipt wird. Wurde er von der Vermehrerin aber nicht. Die ‚Grundimmunsierung‘ stellte sich als sogenannte Puppy (Welpen-)-Impfung gegen Parvovirose heraus, die normalerweise nur bei hohem Infektionsdruck verabreicht wird. Das er nicht entwurmt wurde, stand außer Frage. Minimale Kosten, hoher Verdienst…um etwas anderes geht es den Hundevermehrern ja nicht. Wir haben ihn dann gestern bei unserem Tierart grundimmunisieren lassen, die Entwurmung läuft noch bis Samstag.
Und warum ich das jetzt alles schreibe? Selbstverständlich soll Fips ein Zuhause finden. Aber nicht bei uns. Mit unseren drei Hunden (der dritte, Sandy, kam ja im Juni 2014, ungeplant zu uns) haben wir eigentlich genug und wir möchten immer noch die Möglichkeit haben, Hunden von Thassos zu helfen.
Hier also die Daten von Fips:
Rüde, 3 Monate alt, grundimmunisiert und entwurmt. Zur Zeit 1650g leicht und 18 cm klein. Laut Angabe im Impfpass ist er ein Cavalier-King-Charles-Spaniel Mischling. Prognose zur Endgröße sind geschätzte 32-34 cm. Er ist ein lebhafter, kleiner Kerl (der es dem kleinen Sohn der Familie nicht mal übelgenommen hat, dass dieser etwas ‚unzärtlich‘ mit ihm gespielt hat). Er wird, wie eigentlich jeder junge Hund, mit allem zu vergesellschaften sein, was zwei und vier Beine hat.
Aus Wikipedia: Der Cavalier King Charles Spaniel ist ein munterer, fröhlicher und anpassungsfähiger Hund und zudem sehr folgsam. Er will vor allem eines: Seinem Besitzer gefallen. Deswegen ist er auch für Erst-Hundebesitzer nicht schwer zu erziehen. Der Cavalier King Charles Spaniel liebt Menschen, kommt gut mit Kindern aus und kann ebenso für ältere Menschen ein idealer Wegbegleiter sein. Auch mit anderen Hunden und Haustieren verträgt er sich im Allgemeinen gut. Er schätzt lange Spaziergänge. Die meisten Cavalier King Charles Spaniels mögen kleine sportliche Aufgaben, wie zum Beispiel Apportieren oder auch ihrer Körpergröße angepasstes Agility.
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„Produziert“ ist ja wirklih das richtige Wort.
Es ist doch so schade das Menschen solche Hunde (für sehr viel Geld aber oft auch ganz billig) kaufen. Natürlich günne ich jedes Tier ein schönes Leben, aber so lange wir diese „fabriksmässige“ Hunde kaufen, so lange gibt es Hündinne die nur wegen züchten leben 🙁
Viel Glück kleine Maus, du bist in gute Hände!