Fips, jetzt Charly, hat sein Zuhause gefunden
Montag, 27.Juli 2015
Es war Samstagnachmittag gegen 16 Uhr, als Claudia den Text für die Anzeige von Fips fertig hatte und ihn einstellte. Da wir bisher nur gefrühstückt hatten, überlegten wir, wohin wir essen gehen könnten, denn langsam bekamen wir Hunger. Wir hatten uns noch nicht geeinigt, als über das Internet die erste Anfrage kam. Man wolle Fips unbedingt haben und würde ihn am Freitag abholen. Ich war verblüfft. Nein – so konnte das doch wirklich nicht gehen! Wir verkaufen doch keinen Hund, sondern vermitteln ihn ohne finanzielle Interessen an Menschen, die uns sympathisch sind und uns geeignet erscheinen, für diesen Hund zu sorgen. In dem Fall also für Fips.
Also setzte ich mich an den Rechner und begann das der Familie zu erklären. Als ich damit endlich fertig war, kam schon die zweite Anfrage von einer Interessentin, die dann noch eine zweite Mail hinterher schickte. Diese Anfrage war recht positiv und ich begann auch hier zu antworten, da doch vorab gewisse Dinge schon geklärt werden sollten. Wir würden z.B. nie einen Welpen an Familien abgeben, wo Kinder unter sechs Jahre leben. Dazu haben wir zu schlechte Erfahrung gemacht. Na ja, vielleicht würden wir in einem Einzelfall schon einmal eine Ausnahme machen, wenn es sich um ein kleines Mädchen handelt und wir dieses kennengelernt haben. Mädchen gehen nach unseren Erfahrungen mit Tieren sanfter um. Sicher wird es da auch Ausnahmen geben.
Dann muss bei einem Welpen auch immer jemand zu Hause sein, wobei es auch zur Erziehung eines Welpen gehört, ihm beizubringen, dass er auch einmal alleine bleiben kann. Dieses alles erklärte ich schriftlich.
Kaum war ich damit fertig, kam schon die nächste Anfrage, ob der süße Schatz noch da wäre. Der „süße Schatz“ war noch da, doch rollen sich mir bei solchen Anfragen die Fußnägel auf. Ich denke, dass meine Antwort da betont knapp ausgefallen ist.
Jetzt meinten meine Frau und ich uns doch langsam für ein Abendessen entscheiden zu wollen. Wir hatten ja in der Anzeige auch meine Handynummer angegeben. So sollte unser Abendessen außerhalb ja keine Probleme bereiten und im Internet konnte ich auch noch anschließend antworten.
Da klingelte das Telefon. Aha – zur Abwechslung mal ein Anruf. Eine sympathische Frauenstimme erkundigte sich nach Fips. Man wolle sich den kleinen Kerl gerne einmal ansehen. Ich fragte, von wo sie denn anriefe. Antwort: Aus Krefeld! Da ich selbst aus Krefeld komme, hatte sie damit bei mir schon einen Stein im Brett und ich fragte sie, wann sie sich den Kleinen denn ansehen wolle. Die Antwort: Gleich! Mein Verstand sagte prima, nur mein Magen meinte, ob ich noch alle Tassen im Schrank hätte. Wir verabredeten uns also für 20 – 20.30 Uhr, weil mein Verstand immer noch mehr zu sagen hat als mein Magen 🙂 Zwei weitere Anfragen kamen dann noch über das Internet und auch ein weiterer Anruf erreichte uns.
Um 20.30 Uhr trudelte das Auto mit der Familie aus Krefeld bei uns ein. Ich gebe zu, dasss ich mir vorher noch eine trockene Scheibe Brot und eine Handvoll kleiner Tomaten aus unserem Garten in den Mund gesteckt hatte, um meinen Magen etwas zu beschwichtigen.
Der Eindruck vom Telefon trog nicht. Vater, Mutter und Tochter Corina waren uns direkt sympathisch. Nur Sohn Niclas fehlte. Dafür war eine ältere Schwester mitgekommen, die sich auf Anhieb mit Fips bestens verstand.
Dann fing das Erzählen an und ich glaube, dass Claudia und ich wieder viel zu viel erzählt haben. Ich kann nicht aufhören zu erzählen, wenn es um Wüstenfüchse geht und Claudia erzählt eigentlich immer gern. So verging die Zeit wie im Fluge.
Im Mittelpunkt stand natürlich Fips, der sich bei jedem wohl fühlte und abwechselnd an allen Fingern knabberte. Ansonsten hat er sich leider daneben benommen. Eine kleine Pfütze in das Körbchen von Julie und kurze Zeit später noch ein kleines Häufchen neben das Körbchen. Das war nicht die feine Art und wir waren auch etwas überrascht, denn den Tag und die Nacht vorher war das nicht passiert. Aber vielleicht lag es auch daran, dass wir zwar am Samstag trotz des schlechten Wetters mit ihm hinausgegangen waren, ihm Regen allerdings überhaupt nicht liegt und er immer wieder sofort ins Haus wollte.
Gegen 22 Uhr waren wir uns einig. Wir fanden, das ist die richtige Familie und die Familie hatte sich schon längst für Fips entschieden. Sollten sie ihn direkt mitnehmen dürfen ohne Vorbesuch? Wir entschieden ja, sie können ihn mitnehmen und der Nachbesuch wird dann in 8 bis 28 Tagen stattfinden.
Dann fiel Claudia plotzlich ein, dass wir ja gar keinen Vertrag haben, denn den ACT-Vertrag konnten wir nicht benutzen, da Fips ja nicht von Thassos kam. Schnell kopierte Claudia einen anderen Vertrag um und wollte ihn ausdrucken. Druckerpatrone leer! Klar – das musste kommen!
Endlich war alles unter Dach und Fach. Fips, Körbchen, Leine, Geschirr und Futter wechselten den Besitzer. Der Abschied von Fips ging dann relativ schnell und…………………………ganz plötzlich meldete sich mein Magen wieder. Er hätte die ganze Zeit Ruhe gegeben, aber jetzt sollte ich sehen, wo ich noch etwas zu essen herbekäme. Pizzeria? Nein der Pizzaofen war bereits ausgeschaltet, aber der kleine Chinese wollte uns noch etwas zaubern. Ich gab die Bestellung durch und setzte mich ins Auto, um schnell alles abzuholen. Mit dem Gefühl Fips bestens vermittelt zu haben, gingen wir anschließend ins Bett.
In der Nacht wachte ich immer wieder auf mit dem Gedanken, Du musst aufstehen, um Fips mal in den Garten zu lassen, damit er dort sein Geschäftchen verrichten kann. Jedes Mal musste ich mir sagen, er ist doch gar nicht mehr da. Völlig gerädert wachte ich morgens um 7 Uhr auf. Claudia war bereits zwei Stunden vorher zur Arbeit gefahren. Sie tat mir leid.
(Fotos 1-8 Fam. Redding, Foto 9 K.Franke)
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Super! Freu mich dass der Kleine doch noch seine richtige Familie gefunden hat.